Nach Brandstiftung komplett saniertEurovision beim Orgelkonzert in Gummersbach
Gummersbach – „Die Orgel erstrahlt in vollem Glanz – nicht nur farblich, sondern auch klanglich“, sagte Regionalkantor Bernhard Nick in der katholischen Kirche St. Franziskus in Gummersbach beim „Großen Orgelabend“ auf der restaurierten Speith-Orgel, die 2018 bei einem vorsätzlich gelegten Brand schwer beschädigt worden war. Zu Beginn des reich gegliederten Orgelkonzerts mit Themen wie „die fröhliche Orgel“ oder „Jubelkomponisten“ stand das Kinderkonzert mit Dr. Dirk van Betteray.
Zusammen mit der „Orgelmaus Charlie“, alias Sabine Fuchs, erklärte der Seelsorgebereichsmusiker den Kindern das Prinzip der Orgel. Das sei ähnlich wie bei einer Blockflöte – wegen der fehlenden Löcher dafür aber mit vielen Pfeifen, insgesamt etwa 2000 Stück.
Aschenbrödel und Winnetou
Zudem habe es 27 Register, manche aus Metall, andere aus Holz, die zusammen klingend das umfangreiche Klangspektrum erzeugen. „Ein ganzer Speckturm“, jubelte die Orgelmaus zur Freude der Kinder und van Betteray demonstrierte den Tonumfang mit „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“. Nach der Eurovisionsmelodie und dem Volkslied „Der Winter ist vorüber“, bei dem die Kinder das Kuckucksecho erkannten, schaffte er Jahrmarkt-Atmosphäre mit „Blaze Away“ von Abe Holzmann.
Die Organistin Christiane Hoffmann entführte die rund 100 Zuhörer in das Reich der Märchen mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, mit der Winnetou-Melodie in den Wilden Westen und schaffte Kinofeeling mit „Conquest Of Paradise“ von Vangelis. „Sie haben dem Instrument ja nie gehörte Orgelklänge entlockt“, staunte Moderator Bernhard Nick, der gleich darauf mit Händels Orgelkonzert in B-Dur und Dietrich Buxtehudes Präludium in D-Dur wieder „etwas Ordnung in die Orgelwelt“ brachte.
Im Anschluss zeigten Ursula Brendel, Michael Bischof, Stefan Barde und Thorsten Schmehr, was in der Orgel steckt und brachten den ganzen Kirchenraum mit Werken von Marcel Dupré, Franz Liszt, Jean Langlais, Francois Couperin oder Naji Hakim zum Schwingen und ließen das Publikum tief in das Erlebnis Orgel eintauchen.