AboAbonnieren

Neue Bauflächen für WiehlDie Stadt sucht händeringend nach Flächen für Wohnbebauung

Lesezeit 2 Minuten
Bauland_Wiehlaue

Die Parkstadt im Zentrum soll nach Vorstellung des Wettbewerbsgewinners so oder so ähnlich aussehen. Für die Stadt Wiehl ein besonders wichtiges Wohnbauprojekt.

Wiehl – Wie die meisten oberbergischen Kommunen hat Wiehl ein Platzproblem. Deshalb hat die Stadt ihre Suche nach geeigneten Wohnbauflächen nun noch einmal verstärkt – mit bisher gemischtem Erfolg. Im Planungsausschuss des Stadtrats wurde eine „Offensive zur Wohnbauflächenentwicklung“ vorgestellt. Die Verwaltung wolle bestehende Reserven aktivieren und zugleich neues Bauland ausweisen, erläuterten Laura Krischer und Silvia Böhnke.

Nur wenig Interesse an Grundstücksverkauf

Ersteres will das Wiehler Rathaus durch ein Baulückenkataster vorantreiben und hat bereits knapp 400 Grundstücke identifiziert, die innerhalb der Ortsgrenzen liegen und ohne weiteres bebaut werden dürfen. Alle Grundstückeigentümer wurden angeschrieben – aber nur in 22 Fällen signalisierten sie Verkaufsbereitschaft.

Auch die Zahl der bereits laufenden Wohnbauverfahren ist überschaubar, nennenswert sind die 28 Wohnungen, die in Marienhagen entstehen, und die 50 Einheiten im Bechtal. Als „wichtigen Baustein“ bezeichnet die Stadt darum das Pro-Markt-Gelände zwischen Bahnhof und Wiehlpark.

Kaufangebote an Privateigentümer

Auch bei den Gewerbeflächen will die Stadt alle Potenziale ausnutzen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Ausweisung neuer Gewerbegebiete immer auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung stößt – wie derzeit in Drabenderhöhe/Brächen. Darum werden derzeit die Möglichkeiten einer „Nachverdichtung“ in bereits bestehenden Gewerbegebieten ausgelotet.

Die Stadtverwaltung kennt beispielsweise in Marienhagen ungenutzte Erweiterungsflächen und tritt an die Eigentümer mit einem Kaufangebot heran. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus bleibt aber ungewiss, wie viele Firmenchefs tatsächlich ihre Immobilienreserve zu Geld machen wollen. Fachbereichsleiter Marcus Köster sagte kürzlich im Fachausschuss des Stadtrats: „Wunder sind da nicht zu erwarten.“ (tie)

Allerdings möchte die CDU-Fraktion, dass an dieser Stelle auch Gewerbe angesiedelt wird. Ein gültiges Nutzungskonzept gibt es jedenfalls nicht. Und wohin die dort ansässige Disko umziehen soll, ist auch unklar.

Um ein bisschen Spielraum im Stadtgebiet zu bekommen, möchte die Verwaltung die Regional- und Flächennutzungsplanung aktualisieren, denn dort sind teilweise unbebaubare Grundstücke aufgeführt. Die Vorlage der Verwaltung sieht schließlich vor, in einem grundsätzlichen „Baulandbeschluss“ noch einmal Bewegung in die Sache zu bringen.

Darin könne die Stadt eine Bauverpflichtung von Eigentümern festschreiben und auf den Bodenmarkt Einfluss nehmen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

BEW soll mithelfen

Dass es neuen günstigen Wohnraum gibt, sieht die Fraktion der Linken im Wiehler Stadtrat auch als wesentliche Aufgabe der städtischen Bau- und Entwicklungsgesellschaft (BEW) und legte einen entsprechenden Antrag vor. Tatsächlich sei die BEW-Geschäftsführung ohnehin in diesem Sinne beauftragt worden, berichtete SPD-Fraktionssprecher Karl-Ludwig Riegert.

Das Thema ist aus Sicht aller Fraktionen wichtig.“ Allerdings könne die Entwicklungsgesellschaft nur auf eigenen Grundstücken tätig werden – und daran mangele es.