Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Neue Mutter in KanadaDas Bergneustädter Werk wechselt wieder den Besitzer

Lesezeit 2 Minuten

Martinrea statt Metalsa: Das Bergneustädter Werk wechselt wieder den Besitzer.

  1. Metalsa verkauft Bergneustadt und fünf andere Werke an den kanadischen Automobilzulieferer Martinrea.
  2. Mit dem Verkauf der Sparte könne sich Metalsa auf Chassis und Nutzfahrzeuge konzentrieren sowie Elektrifizierungsprojekte starten.

Bergneustadt – Das Bergneustädter Metalsa-Werk wechselt den Besitzer. Das Unternehmen, das zum mexikanischen Proeza-Konzern gehört, hat mit dem kanadischen Automobilzulieferer Martinrea International Inc. eine Vereinbarung über den Verkauf seiner gesamten Sparte für Strukturkomponenten von Personenkraftwagen getroffen. Das teilten beide Firmen am Donnerstag mit.

Zu den weltweit sechs Produktionsstätten dieser Sparte gehört neben Standorten in den USA, Mexiko, Südafrika und China auch das Werk in Bergneustadt. Laut Martinrea soll der Kaufpreis für die Transaktion voraussichtlich rund 19,5 Millionen US-Dollar in bar betragen. Eingeschlossen sind Betriebskapital, verkauft wird schuldenfrei. Voraussetzung sei aber unter anderem eine Genehmigung durch die Kartellbehörden. Ein Abschluss der Transaktion solle Ende Januar 2020 erfolgen. Metalsa hatte das Werk in Bergneustadt 2013 vom Finanzinvestor Nordwind Capital gekauft. Zuletzt waren dort noch rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Sommer war die Verkaufsabsicht bekanntgeworden. Im September war angekündigt worden, in Bergneustadt 160 Arbeitsplätze abzubauen.

Martinrea produziert auch in Meschede

Mit dem Verkauf der Sparte könne sich Metalsa auf Chassis und Nutzfahrzeuge konzentrieren sowie Elektrifizierungsprojekte starten, heißt es jetzt in der Mitteilung der Firma zum Verkauf. Martinrea werde Synergien erzielen und sein Produktangebot mit der Sparte Strukturkomponenten für Autos ergänzen, wird Leopoldo Cedillo, CEO von Metalsa zitiert.

Schon jetzt hat Martinrea bei den Synergien ganz besonders auch Bergneustadt im Blick, wie es in einer Mitteilung der Kanadier heißt. Mit einem technischen Zentrum, „das die Grundlage für die europäische Produktion und das Engineering der Gruppe bildet und Karosserie-, Sicherheits- und Aufhängungsstrukturen herstellt“, befinde es sich nur etwa 70 Kilometer von Martinreas Aluminiumbetrieb in Meschede entfernt.

Der Mutterkonzern ist ein weltweit agierender Automobilzulieferer. Martinrea hatte im sauerländischen Meschede im Jahr 2011 den Automobilzulieferer Honsel übernommen, der an elf Standorten weltweit Komponenten aus Aluminium für Motor, Getriebe, Fahrwerk und Karosserie von Pkw und Nutzfahrzeugen, den Maschinenbau und andere Anwendungen fertigt.

Jan Quast, Geschäftsführer des Bergneustädter Werks, wollte sich zu den Konsequenzen nicht äußern. Für weitere Stellungnahmen zum Verkauf durch Metalsa verwies er auf die Kommunikationsabteilungen der Firmen in Übersee.