AboAbonnieren

Neue Pläne für KlauseErweiterung von Lindlarer Gewerbegebiet soll kleiner ausfallen

Lesezeit 3 Minuten

Das Gewerbegebiet Lindlar-Klause

Lindlar – Längere Zeit war es still um die umstrittene Erweiterung V des Gewerbegebietes Klause in Lindlar. Jetzt haben SPD, Grüne und FDP, die zusammen über die Ratsmehrheit verfügen, ein neues Konzept vorgelegt. Es unterscheidet sich von den bisherigen Plänen, die auf deutlichen Widerstand gestoßen waren, vor allem in der Größe.

Statt 35 sollen es jetzt 13 Hektar werden und das Thema Nachhaltigkeit wird in den Fokus gerückt. Bei einer Videokonferenz stellten SPD-Fraktionschef Michael Scherer, Grünen-Fraktionschef Patrick Heuwes und FDP-Fraktionschef Harald Friese jetzt die neuen Pläne vor. Der Bauausschuss soll in einer Sondersitzung am 1. Juli über den Antrag der drei Fraktionen beraten.

Die Zufahrt für Lkw soll über den neuen Kreisverkehr erfolgen. Im Inneren gibt es fünf Bereiche auf verschieden hohen Ebenen. Die Flächen außerhalb der Straße werden ebenfalls bebaut.

Es sei vor allem darum gegangen, die Interessen der Wirtschaft auf Erweiterung und die Interessen der Anwohner und den Schutz von Natur und Umwelt miteinander zu versöhnen, so die Vertreter der drei Fraktionen. Zuständig für Vermarktung, Belegung, Planung und Erschließung der Erweiterung ist die gemeindeeigene Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW).

Gebiet soll nachhaltig und klimaneutral werde

Das Konzept

Hier die wichtigsten Punkte des Konzeptes von SPD, Grünen und FDP zur Erweiterung des Gewerbegebietes Klause.

Die Preise sollen festgelegt und danach veröffentlicht werden, dass es in Klause V Gewerbeflächen zu erwerben gibt. In einer Bekanntmachung werden die Preis und die Auswahlkriterien der Vergabe wie Businessplan, Investitionsplan, Energieverbrauchsberechnung und weitere Umwelt- und Klimabetrachtungen veröffentlicht.

Die Auswahl der Firmen wird nach den Kriterien erwartete Steuerkraft pro Fläche, ökologischer Fußabdruck, Zahl neu geschaffener Arbeits-/Ausbildungsplätze pro Fläche, soziale Aspekte und Herkunft des Betriebs (Lindlar, Region, außerhalb) vorgenommen.

Bei der Planung sind ein Parkplatz mit sechs Lkw-Stellplätzen mit Sanitäranlagen zu errichten, die Dächer sind energetisch zu nutzen. Gebäude im unmittelbaren Sichtfeld von Wohnbebauung sollen optisch attraktiv und energetisch effektiv gestaltet werden. Der ehemalige Steinbruch wird nicht bebaut. Für Tiere ist ein geeigneter Tunnel unter der Straße anzulegen.

Ein Lindlarer Klimafonds wird gegründet. Klimaschäden, die durch die Errichtung des Gebietes entstehen, werden durch die Verursacher einmalig finanziell ausgeglichen.

Ein zentrales Parkhaus wird für die Mitarbeiter der Firmen errichtet, in dem ausreichend Lademöglichkeiten für E-Mobilität vorhanden ist. Das Gebiet soll gut an den ÖPNV und den Radverkehr angebunden werden. Abstellanlagen für Räder sollen errichtet werden.

Doppelt soviel Waldflächen wie durch Klause V vernichtet werden, werden angelegt.

„Alle Maßnahmen und Vorgaben zielen darauf ab, das Gewerbegebiet so nachhaltig und klimaneutral wie möglich zu gestalten, aber gleichzeitig den Firmen Möglichkeiten zu geben, sich in Lindlar positiv zu entwickeln. Dass das nicht immer ohne schmerzliche Kompromisse umsetzbar sein wird, ist uns leider bewusst, dient aber dem Wohle von Menschen und Umwelt in Lindlar,“ schreiben sie in ihrem Antrag an den Rat.

Die jetzt geplante Erweiterung finde fast ausschließlich auf Grünland oder abgeholzten Waldflächen statt und der ökologische Ausgleich bedeute, dass auf lange Sicht mehr CO2 durch Bäume gebunden werde als vorher, so Patrick Heuwes.

Die Unternehmen, die nach einem Anforderungskatalog ausgewählt werden (siehe Infokasten Konzept), sollen so ökologisch wie möglich bauen und produzieren und auf alternative Energieformen setzen.

Das könnte Sie auch interessieren:

CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Schmitz, der die Pläne als Mitglied des BGW-Aufsichtsrates kennt, teilte mit, dass die CDU die Pläne noch nicht beraten habe, da sie noch nicht öffentlich waren. Daher könne er für die Fraktion auch keine Stellungnahme dazu abgeben. Man werden jetzt mit der Fraktion, den sachkundigen Bürgern und Anwohnern in die Beratung der umfangreichen Pläne gehen, die weitreichende Folgen für das Gewerbegebiet habe.

In der Sondersitzung am 1. Juli soll der Ausschuss die generelle Zustimmung zu dem Projekt erteilen, die Planung soll dann im Detail ausgearbeitet und mit den Bürgern diskutiert werden. Man wolle so schnell wie möglich starten, so die Initiatoren.