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Notfallzentrum OberbergNeue Möglichkeiten für die Leitstelle

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Das Notfallzentrum in Kalsbach könnte nun auch auf dem vom Kreis gekauften Nachbargrundstück (hinten M.) wachsen.

Kalsbach – Für das Notfallzentrum mit Feuer- und Rettungsleitstelle in Marienheide-Kalsbach tun sich neue Möglichkeiten der dringend notwendigen Erweiterung auf. Der Oberbergische Kreis hat ein mit einem Wohnhaus bebauten Nachbargrundstück gekauft, das nun potenziell den Raum für einen Anbau bietet. Wie Kreisbaudezernent Felix Ammann auf Nachfrage berichtet, werde nun im Kreishaus gemeinsam mit dem zuständigen Amt 38 für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz nach Lösungen für die Platzprobleme gesucht.

Neue Rettungswachen

Der im Sommer vergangenen Jahres vorgelegte Rettungsdienstbedarfsplan hat dem Kreisbauamt ein dickes Aufgabenpaket mitgegeben. Wie berichtet, braucht es neun neue Rettungswachen sowie Umbauten, damit Notärzte und Rettungswagen die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen einhalten können. Wie der Stand wo ist, hat Kreisdezernent Felix Ammann jetzt dem Kreisbauausschuss berichtet. In Bergneustadt werde derzeit mit der Stadtverwaltung erörtert, ob die Rettungswache auf das Gelände der Feuerwache an der Talstraße ziehen könnte. Bürgermeister Matthias Thul sagt, man warte in dieser Frage auf eine Rückmeldung vom Kreis. Für Engelskirchen hat der Kreis ein Grundstück an der Olpener Straße gefunden, in Morsbach konnte Baugrund an der Industriestraße erworben werden. Mit der Gemeinde Marienheide will der Kreis besprechen, ob seine Retter bei der Feuerwehr unterkommen können. In der Gemeinde Reichshof werden mit dem Rathaus Standorte in Eckenhagen gesucht, noch keine konkreten Planungen gebe es für die Wache in Wehnrath.

Mit dem Klinikum Oberberg spricht der Kreis darüber, ob eine Waldbröler Rettungswache auf Flächen des Krankenhauses Platz hat. Für Wiehl müssen noch Planungen für die Erweiterung einer Fahrzeughalle und eines Sozialgebäudes her. Eine Maßnahme für Gummersbach ist noch nicht in Planung. Weitere Maßnahmen gibt es für Lindlar und den Außenort Hartegasse. (ag)

Dass die Kreisleitstelle nicht mehr den heutigen Erfordernissen entspricht, hatte im vergangenen Jahr die Analyse für den neu aufgelegten Rettungsdienstbedarfsplan ergeben. Damals erklärte Abteilungsleiter Julian Seeger, dass die zur Verfügung stehenden 300 Quadratmeter nicht ausreichten. Tatsächlich würden 1300 Quadratmeter benötigt. Auch fehle es an einer adäquaten Ersatz-Leitstelle. Das Fazit lautete damals, dass ein Neubau hermüsse. Eine weitere Option: Im Zuge der geplanten Zentralisierung der Kreisverwaltung könnte das Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz mit an die an die Moltkestraße nach Gummersbach umziehen.

Größere Räume im Erweiterungsbau

In der Kreishaus-Erweiterung könnte auch der Krisenstab die nötigen größeren Räume beziehen, hieß es im September vergangenen Jahres im Kreisbauausschuss. Freiwerdende Räume im Notfallzentrum könnten dann als notwendige Redundanzflächen genutzt werden.

Nun aber werden die Karten neu gemischt. Dass sich dem Kreis die Möglichkeit eröffnete, ein Nachbargrundstück neben dem Notfallzentrum zu kaufen, kam recht unerwartet, sagt Ammann: „Das war eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen durften.“ Jetzt werde alles neu bewertet: Macht es Sinn, Teile von Notfallzentrum oder die Kreisleitstelle an die Moltkestraße umzusiedeln? Soll es einen Neubau geben oder aber eine Erweiterung in Kalsbach? Alles ist möglich.

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Eine erste Planung will die Kreisverwaltung möglichst bis zur nächsten Sitzungsperiode der Kreistagsgremien im Mai und Juni vorlegen. Klar ist aber auch, dass es viel länger dauern wird, konkrete Pläne auszuarbeiten und das dann finalisierte Vorhaben in die Tat umzusetzen. So lange können die Platzprobleme in der Leitstelle nicht warten: Als Interimslösung sollen noch in diesem Jahr drei zusätzliche Disponentenplätze für die Abarbeitung von Notrufen in der Leitstelle eingerichtet werden.