NRW-Ministerin in LindlarBauern klagen über zu viel Bürokratie
Schmitzhöhe – Die neue NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) ist auf Hoftour durch NRW und will wissen, wo die Bauern der Schuh drückt. Eine Station ist in Lindlar: Auf dem Hof von Georg und David Höller in Schmitzhöhe geht es am Freitagvormittag vor allem um das Thema Milch und um das Problem Bürokratie.
Rund 70 Milchkühe stehen im großen Offenstall des Hofs, der von Vater Georg Höller und Sohn David gemeinsam betreiben wird. „Der Milchpreis ist momentan so hoch wie noch nie, aber das bleibt nicht so“, erklärt Georg Höller im Gespräch mit unserer Zeitung.
Hohe Auflage sorge für viel Papierkram auf dem Hof
Das größte Problem seien die viele bürokratischen Auflagen, mit denen die Bauern zu kämpfen hätte, etwa beim Thema Gülle und Güllelagerung. „Eigentlich müsste ich eine eigene Bürokraft dafür einstellen, so macht einen Teil der Steuerberater, aber der kostet auch Geld“, beklagt der Landwirt.
Ministerin Silke Gorißen war zuletzt Landrätin des Kreises Kleve. Seit 29. Juni 2022 ist die Volljuristin neue NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Ich will mein Ohr nahe an der Landwirtschaft haben und über die Praxis mit den Landwirten reden“, sagt sie.
Die Botschaft, dass die Bauern über viele bürokratische Auflagen klagen, nehme sie mit. Auf eine politische Diskussion über die Frage, wie man in Düsseldorf mit Regeln umgehen kann, die in Brüssel gemacht werden, wollte sich Gorißen vor Ort nicht einlassen. Zumal die Presse zu dem Ministerinnenbesuch in Schmitzhöhe nicht eingeladen worden war. Man wolle im geschützten Rahmen miteinander sprechen, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums.
An der Hofbesichtigung nahm auch Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes teil, und der Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig begrüßte die Ministerin vor Ort.