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Ärger in NümbrechtGemeinde will Windelservice vor Missbrauch schützen

Lesezeit 2 Minuten

So aufgeräumt sieht es am Container leider oft nicht aus. Bei Bürgern und im Nümbrechter Rathaus ist der Ärger darüber groß.

  1. Es ist ein Sch...thema im wahrsten Wortsinn, aber Nümbrecht will nichts unversucht lassen, es in den Griff zu kriegen.
  2. Als eine der wenigen Kommunen im Kreis stellt die Gemeinde ihren Bürgern für die Hinterlassenschaften ihres Nachwuchses oder von pflegebedürftigen Angehörigen einen speziellen Windelcontainer zur Verfügung.
  3. Doch der Service macht Probleme.

Nümbrecht – Längst liefern auch Bürger aus Nachbargemeinden die gefüllten Beutel säckeweise ab, damit die zuhause ihre grauen Tonnen nicht verstopfen. Und auch Pflegedienste, hieß es in der jüngsten Sitzung des Nümbrechter Bau- und Betriebsausschusses, laden vereinzelt Windelsäcke am Sammelcontainer ab. Und so ist der Behälter auch wegen des Windeltourismus regelmäßig schneller voll als gedacht. Aber auch das stört nicht jeden, dann werden Säcke davor und daneben abgelegt.

In Nümbrecht möchte die Politik den Service für die eigenen Bürger retten. Die Verwaltung soll jetzt überlegen, wie der Missbrauch, der zu erheblichen Mehrkosten führt, unterbunden werden kann. Im Raum stehen verschiedene Ideen: Die Ausgabe von speziellen Windelmüllsäcken im Rathaus gegen Vorlage eines Nümbrechter Personalausweises oder die Entgegennahme von Windelmüll zu bestimmten Zeiten bei gleichzeitiger Ausweiskontrolle, zum Beispiel.

Politik will einen Umzug

Viele Politiker können sich eine Eindämmung des Windeltourismus auch durch den einfachen Umzug des Containers auf das Gelände des Nümbrechter Bauhofes vorstellen, wo tagsüber die Angestellten zumindest durch Anwesenheit ein bisschen Kontrolle ausüben könnten und nach Feierabend gar Videoüberwachung denkbar wäre. Ähnliche Erfahrungen hat man in der Vergangenheit in anderen Kommunen gemacht und ebenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen.

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Als in Wipperfürth etwa die zehn Windelcontainer mit immer mehr anderem Müll vollgestopft wurden, ließ die Stadt sie abräumen, stellte sie im Bauhof auf und begrenzte Anlieferzeiten und Zugang. Zugleich mussten die Anlieferer sich ausweisen. Der Abfall- Sammel- und Transportverband (Asto) die Windelsammlung hat in seinen Kommunen Bergneustadt, Gummersbach, Marienheide, Waldbröl, Wiehl und Wipperfürth im Frühjahr ganz eingestellt. Die Windeln sollen wieder über den Restmüll entsorgt werden. Wessen graue Tonne dafür zu klein sei, müsse eine größere anfordern – und bezahlen. (kn/sül)