Der Graffiti-Workshop fand im Rahmen des „FerienWerkstatt“ über zwei Tage auf Schloss Homburg in Nümbrecht statt. 17 Jugendliche nahmen teil.
TeamworkBei einem Graffiti-Workshop in Nümbrecht sprühten Jugendliche gemeinsam ein Kunstwerk
Der Geruch von Sprühfarbe liegt an diesem Vormittag auf Schloss Homburg in der Luft. Verantwortlich dafür sind 17 Jugendliche im Alter von zehn bis vierzehn Jahren, die im Rahmen des Programms „FerienWerkstatt“ an einem zweitägigen Graffiti-Workshop teilnehmen. Bereits zum dritten Mal bietet der Kölner Graffitikünstler Puya Bagheri den Workshop auf Schloss Homburg in Nümbrecht an.
Unter seiner Aufsicht sprühen die Jugendlichen neben der Museumswerkstatt ein Graffiti-Kunstwerk auf eine aufgestellte Leinwand. In einem alten Koffer stehen dafür Sprühdosen in sämtlichen Farben bereit. Erst wird fleißig geschüttelt, dann gesprüht. „Die sind super dabei“, sagt Lehrer Bagheri mit Blick auf die Disziplin der Teilnehmer.
Graffiti-Workshop Schloss Homburg: Erst die Planung, dann die Praxis
Was die jungen Künstler heute sprühen, wurde gestern bereits geplant. „Es gibt gewisse Regeln und Tipps, damit man Schritt für Schritt ein Graffiti machen kann“, erklärt Puya Bagheri. Deshalb haben die Teilnehmer am Vortag erst einmal Skizzen vorbereitet, die Praxis musste zunächst noch warten. „So lernen sie, dass es keinen Sinn macht, Schritte zu überspringen“, erklärt Bagheri. Was dann auf der Leinwand landen soll, haben die jungen Künstler demokratisch entschieden: Die Wahl ist auf das Wort „cool“ gefallen, ergänzt von etlichen weiteren Motiven wie Sprühflaschen, Raketen und Pilzen.
Heute machen sich die Jugendlichen ans sogenannte Filling, also ans Ausfüllen der Skizzen auf der Leinwand. Dazu teilen sie sich in zwei Gruppen auf: vier von ihnen können gleichzeitig an der Leinwand arbeiten, während der Rest entweder zuschaut oder in der Museumswerkstatt weiter an den eigenen Skizzen arbeitet.
Dort sitzt auch Fabiene Fuchs (12). Die junge Künstlerin aus Wildbergerhütte ist zum ersten Mal dabei. „Es gefällt mir sehr gut. Vor allem, dass man so viel zeichnen kann“, sagt sie. Wenn die Farbe vom Filling getrocknet ist, wird sie sich später gemeinsam mit den anderen aus der Gruppe an die sogenannten Outlines begeben. Das ist der letzte Arbeitsschritt, bei dem wichtige Details in das Kunstwerk eingearbeitet werden.
Die gemeinsame Arbeit soll den Jugendlichen abseits des Graffitis vor allem eines vermitteln: Teamwork. „Hier malt nicht jeder sein eigenes Bild. Jeder leistet seinen Beitrag“ erklärt Künstler Bagheri. „Das Ergebnis ist dann ein Gemeinschaftskunstwerk, mit dem sich jeder identifizieren kann“.