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Einrad-WeltmeisterschaftZweimal ins Stechen bis zum Junior-Titel

Lesezeit 4 Minuten
Die Einrad-WM-Teilnehmer stehen eingerahmt von ihrer Trainerin, dem Bürgermeister und den Mannschaftskollegen.

Die WM-Teilnehmer wurden vom Bürgermeister, ihrer Trainerin und den Mannschaftskollegen empfangen.

Sechs Einradsportler reisten als Team Oberberg zu den Titelkämpfen in die USA. Sie wurden jetzt in der GWN-Arena empfangen.

Der Empfang im Forum der Nümbrechter GWN-Arena war eine Überraschung mit Jubel und Büffet, die die Vereinskollegen und Familienmitglieder den sechs Einradfahrern und -fahrerinnen boten, die am Sonntag von der Weltmeisterschaft in Bemidji in Minnesota zurückgekehrt waren.

Darunter war mit Sira Maria Brockhaus eine Junior-Weltmeisterin im X-Style. „Man muss in zwei Minuten so viele Tricks wie möglich zeigen“, beschriebt die 13-jährige Sportlerin des SSV Nümbrecht, was sich hinter ihrer Gold-Disziplin verbirgt. Sie musste sogar zweimal ins Stechen, da sich die Konkurrentin aus Deutschland einfach nicht abschütteln ließ. Kim Höser (22) und Jonas Tomanek (17) gewannen im altersoffenen Finale Bronze.

Bürgermeister Hilko Redenius gratulierte den erfolgreichen Einradfahrern

Dazu kamen Medaillen in den Altersklassen für Theresa Mausehund (22), Thomas Höser (60), Kim Höser, Sira Maria Brockhaus und Jonas Tomanek, der bei seiner WM-Premiere mit 13 die meisten Starts hatte. Auf zwei sechste Plätze kam Swantje Wicker (28). Da die Einradsportler sowohl für den SSV Nümbrecht als auch für den TuS Reichshof starten, waren sie als „Team Oberberg“ bei der WM unterwegs. Es habe doch etwas, dass es neben den Olympischen Spielen auch noch ein „Team Oberberg“ gebe, freute sich Peter Kaufmann, Abteilungsleiter Einrad im SSV Nümbrecht.

Ihnen allen gratulierte Bürgermeister Hilko Redenius gemeinsam mit Udo Winkler, Prokurist der Gemeindewerke Nümbrecht (GWN), die die Wettkampfreise mit 3000 Euro unterstützt hatten. Die Sozial-Dividende nannte der Bürgermeister gut angelegtes Geld in der Sportgemeinde und führte aus, welche Bedeutung der Sport im sozialen Miteinander habe und was es bedeute, wenn dann auch noch Titel mitgebracht würden.

Die Reise nach Bemidji hatten auch etwas von einem Abenteuer

Über weitere Sponsoren, Crowdfunding, bezahlte Auftritte oder Waffelverkauf hatten die Sportler weitere Zuschüsse für die WM gesammelt, wobei der größte Teil der rund 2700 Euro pro Person von ihnen selber getragen wurde.

Zweieinhalb Wochen waren die Einradsportler unterwegs und es hatte auch etwas von einer Abenteuerreise. Die Gruppe flog bis nach Minneapolis. Von dort ging es nach zwei Nächten und der Besichtigung der Stadt ins 400 Kilometer entfernte Bemidji, einer Stadt mit rund 16 000 Einwohnern, die über eine riesige Fläche verteilt sind. Dazu hatte die IUF (Internationaler Einrad Verband), der die Weltmeisterschaft ausrichtete, einen Shuttle-Bus-Service eingerichtet. Das Team Oberberg hatte sich zudem einen Mietwagen genommen, was sich vor Ort auszahlte, um die drei Wettkampfstätten in der Stadt sowie zwei weitere, die bis zu zwei Stunden Fahrtzeit erforderten, zu erreichen.

Für die sechs Einradsportler, die auf insgesamt 48 Starts in verschiedenen Disziplinen kamen, bedeutete das volles Programm ab morgens sechs oder sieben Uhr. Während die Oberberger in einem Hotel schliefen, waren andere Teilnehmer aus den 27 Ländern in den Räumen der Universität oder der Highschool untergebracht. „ Nach meinem 100 Meter-Rennen blieben mir nur 20 Minuten Zeit, um mich auf den Kür-Start vorzubereiten, das war schon sehr sportlich“, berichtet Jonas Tomanek vom Terminstress.

„Es war eine sehr intensive Zeit , die aber auch viel Spaß gemacht hat, denn man trifft viele Leute“, sagt Thomas Höser. „Es geht nicht alleine um die Erfolge, sondern man nimmt ganz viel Inspiration von den Startern aus aller Welt aus den Wettwerben mit “, ergänzt Swantje Wicker. Kritik übte Sira Maria Brockhaus nur am Essen, das doch sehr ungesund gewesen sei. So führte morgens der erste Gang der Oberberger in den nahe gelegenen Supermarkt, um fürs Frühstück einzukaufen. Für die Kaderathleten geht es nach den Sommerferien weiter mit den Lehrgängen, die nächste WM ist in zwei Jahren in Österreich.


Die Medaillenplatzierungen

Theresa Mausehund: 3. Platz Cyclocross Intermediate Altersklasse (AK) 19-29.

Thomas Höser: 3. Platz Downhill Beginner AK 50+.

Kim Höser: 3. Platz Stillstand AK 19-29; 3. Platz Stillstand (Expert).

Jonas Tomanek: 1. Platz Cross Country AK 15-18; 2. Platz Cyclocross Beginner AK 15 bis 18; 3. Platz Freestyle Einzelkür AK 15 bis 18; 3. Platz 30 Meter Radlauf (Expert).

Sira Maria Brockhaus : 1. Platz X-Style Junior; 2. Platz Cross Country Beginner AK 0-14; 2. Platz Downhill Beginner AK 0-14; 2. Platz Cyclocross Intermediate AK 0-14.