Der Musikverein Heddinghausen hat mit Ewald Metzger einen neuen musikalischen Leiter, der am Samstag den Taktstock schwingt.
Neu am TaktstockEwald Metzger musizierte beim Bund, jetzt leitet er den Musikverein Heddinghausen
„Ein Beruf wie aus dem Paradies“, so blickt Ewald Metzger auf seine Laufbahn als Tubist im Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg zurück. Doch auch als Pensionär erlebt der Mucher weiterhin paradiesische Zeiten: Seit vergangenem November ist er musikalischer Leiter des Musikvereins Heddinghausen und dirigiert dessen 80 Musikerinnen und Musiker jetzt erstmals beim am Samstag anstehenden Frühlingskonzert in Nümbrecht.
Der 65-Jährige ist seit der Gründung des Musikvereins im Jahr 1908 der erste externe Dirigent. Bisher stammten die musikalischen Leiter des Heddinghausener Orchesters nämlich wie Metzgers Vorgänger Thomas Schäfer aus den eigenen Reihen. Ewald Metzger sagt, dass es zwischen ihm und den Mitgliedern des Musikvereins aber von Anfang an sowohl fachlich als auch menschlich gestimmt habe. Steffen Goße vom Vorstand des Musikvereins bekräftigt: „Er ist nicht mehr extern, er ist einer von uns.“
„Die Linie weitergehen“, das ist Metzgers Motto für sein Wirken in Heddinghausen. Das Programm für das anstehende Konzert hatte ein achtköpfiges Gremium des Vereins bereits vor einem halben Jahr festgelegt. In der GWN-Arena wird Metzger unter anderem ein Medley aus Liedern von Nena, Kees Vlaks „New York Overture“ und die Polonaise in Es-Dur von Antonin Dvorak dirigieren.
„Das Musizieren, das Üben und gemeinsame Spielen sollen allen Spaß machen“, sagt Metzger. Sein Ziel ist es, die Musikerinnen und Musiker weiterhin zu motivieren und ihre Spielfreude anzuregen. Er selbst erlernte im Alter von zehn Jahren mit dem Tenorhorn sein erstes Instrument. In seinem Heimatort Schweigern in Baden-Württemberg hatten ihn dazu die Auftritte der heimischen Kapelle animiert.
„Ich gebe zu, dass ich am Anfang auch ein bisschen faul beim Üben war“, erzählt der Musiker lachend. Doch schnell merkte er, dass er Stücke auch ohne Noten nachspielen kann. Und weil ihm das Tuba-Solostück „Der fidele Bassist“ von Hans Rückauer auf einer Schallplatte seines Vaters so gut gefiel, spielte er es als Jugendlicher einfach so lange nach, bis er es perfekt beherrschte.
Bundeswehr und Musik passen gut zusammen
Nach einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann leistete Ewald Metzger seinen Wehrdienst und wurde in den Musikkorps der Bundeswehr aufgenommen. Er verpflichtete sich als Soldat und bildetet sich fort im Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden, danach studierte er Tuba und Kontrabass an der Hochschule in Düsseldorf.
Die Bundeswehr und die Musik passen eigentlich ganz gut zusammen, findet Metzger. „Denn auch das Musizieren erfordert feste Regeln, Disziplin und akkurates Vorgehen.“ Einen Ausgleich findet der Musiker heute in der Natur und vor allem bei seinen sieben Enkelkindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren. „Für sie habe ich jetzt im Ruhestand gerne viel Zeit übrig.“
Der Ostermontag war für ihn in diesem Jahr allerdings kein Familientag. Seit 55 Jahren – bis auf die Corona-Pause ununterbrochen – geben die Heddinghausener am zweite Osterfeiertag in Nümbrecht ein Kurkonzert bei freiem Eintritt. Der Kursaal im Parkhotel war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt, Jung und Alt forderten am Ende mit stehendem Applaus eine Zugabe nach der anderen.
Wer immer noch nicht genug hat, bekommt beim Frühlingskonzert am Samstag in der GWN-Arena noch mehr hochklassige Blasmusik zu hören, und zwar, so verspricht Vereinschef Steffen Goße, ein ganz neues Programm.
Vorverkauf
Das Frühlingskonzert beginnt am Samstag, 22. April, um 18 Uhr in der GWN-Arena in Nümbrecht. Einige Karten gibt es noch bei allen Vereinsmitgliedern, der Nümbrechter Tourist-Info und unter Tel. 0171/4348110.