Schlossgespenst HomBuh und Puppenspieler Gerd J. Pohl nahmen 14 Kinder mit auf Entdeckertour durch das wiedereröffnete Schloss Homburg.
Schloss HomburgMit dem Gespenst durchs wiedereröffnete Museum in Nümbrecht
„Seid ein bisschen nett zu ihm – er ist noch ein bisschen schüchtern“, bereitete Museumspädagogin Miriam Rouenhoff am Donnerstagnachmittag 14 Kinder auf die Führung mit dem Schlossgespenst „HomBuh“ vor, die in Begleitung ihrer Eltern und Großeltern zum ersten Tag der Wiederöffnung des Museums nach Schloss Homburg gekommen waren.
Zunächst erklärte der Bensberger Puppenspieler Gerd J. Pohl den überwiegend Unterzehnjährigen, den Unterschied zwischen einem Schloss und einer Burg. Ein Schloss sei zum Wohnen und eine Burg auf Verteidigung ausgelegt. Oftmals seien aus früheren Burgen aber auch Schlösser entstanden.
Nettes Gespenst im Nümbrechter Schloss Homburg
In der Schlossküche erläuterte er anhand der Zahnstange mit dem Kesselhaken unter der „größten Dunstabzugshaube des Rheinlands“ die Herkunft des Sprichwortes „Einen Zahn zulegen“, bevor er das Schlossgespenst aus einer Kiste lockte und mit ihm die Führung fortsetzte. Durch anschauliche Erzählungen nahm Pohl die Kleinen in dem etwa ein Dreivierteljahrtausend alten Gemäuer mit auf eine spannende Reise durch die Zeit und beschrieb dabei launig weitere Redewendungen, etwa den Ursprung von „Das hat Hand und Fuß“ oder „Durch die Lappen gehen“.
Nach einer Turmbesteigung erwartete die Gäste ein neugestalteter Aktionsraum hinter der Holzwerkstatt. Rouenhoff zeigte anhand von Exponaten der früheren Gummersbacher Porzellanmanufaktur Spitzer, dass nicht nur die Form, sondern auch die Dekorierung der „Weißware“ großen Einfluss auf die Wirkung hat. Anschließend durften die Kinder ihren eigenen Teller – aus Pappe – bemalen und mit nach Hause nehmen. Es war mucksmäuschenstill, als der Puppenspieler zum Abschluss eine Geschichte aus dem Leben von „HomBuh“ erzählte.
„Das war toll, wie der Mann Puppentheater in der Burg gemacht hat“, sagte der siebenjährige Maxi aus Windeck hinterher. Am besten habe ihm die „Ecke mit den Rüstungen“ gefallen: „Ich hatte schon mal ein Kettenhemd an und dazu einen Ritterhelm aufgesetzt.“ Vor dem Schlossgespenst habe er sich nicht gefürchtet: „Das war doch so nett.“
Gerd J. Pohl berichtete, dass diese erste Führung eine Herzensangelegenheit und ein knappes Jahr gereift sei: „Ich bin in Bonn aufgewachsen und in meiner Kindheit haben wir oft Urlaub im Oberbergischen gemacht.“ Dabei habe die Familie auch oftmals Schloss Homburg besucht: „Das Gute, was ich in meiner Kindheit erlebt habe, möchte ich den heutigen Kindern weitergeben – das ist mein größtes Anliegen.“
Weitere Führungen mit „HomBuh“ finden am 5. Juli um 14 und 16 Uhr sowie im Herbst statt. Außerdem gibt es Sondertermine für Schulen und Kindergärten auf Anfrage.