An die Befreiung des KZ in Auschwitz wurde auch in Nümbrecht gedacht.
Gegen RassismusGedenken in Nümbrecht an die Opfer des Nationalsozialismus
Zu einer Feierstunde anlässlich des Tags des „Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ hatte die Gemeinde Nümbrecht am Samstagabend in das Rathausfoyer eingeladen. „Dieser Tag ist seit 1996, als ihn der damalige Bundespräsident Roman Herzog zum Gedenktag erklärte, dem Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet, um jede Wiederholung des Grauens zu verhindern“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Gisa Hauschildt in ihrer Begrüßung der knapp 100 Gäste.
Marion Reinecke, Vorsitzende des Freundeskreises Nümbrecht-Mateh Yehuda, der die Gedenkstunde gemeinsam mit der Gemeinde gestaltet hatte, forderte: „Lassen Sie uns stark sein und gegen Hetze, Rassismus und Antisemitismus kämpfen.“ Ruth Schulhof-Walter vom „Verein jüdisches Leben in Europa“ schilderte als Festrednerin, dass an diesem Gedenktag vor 79 Jahren das KZ Auschwitz befreit worden sei. Befreit wurde auch ihr eigener Großvater: „Gegen Auschwitz war die Hölle wahrscheinlich ein Kurort.“ Sie erinnerte daran, dass es – ähnlich wie kürzlich in Potsdam – im Januar 1933 ebenfalls ein Geheimtreffen zwischen Adolf Hitler und Franz von Papen gegeben habe: „Das war die Geburtsstunde des Dritten Reiches.“
Im Anschluss berichteten die Lehrerin Manuela Michel und die Schülerin Leonie Nagel von der Gesamtschule Waldbröl über ihr Projekt „Von Mäusen und Katzen – Antisemitismus in und um Waldbröl“, für das die Gruppe im Vorjahr mit dem Projektpreis „Demokratie Handeln“ ausgezeichnet wurde.
Inspiriert durch den viel beachteten Comic „Maus“ von Art Spiegelmann, der darin Juden als Mäuse und Nazis als Katzen gezeichnet hatte, haben sich die Waldbröler Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche in der Marktstadt begeben. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Prof. Igor Epstein und Schülern des Hollenberg-Gymnasiums Waldbröl mit Geige und E-Gitarre.