„Ich konnte ja nicht jeden Tag im Laden mein Geld ausgeben, also schaute ich einfach vorbei, um ein bisschen zu reden“, blickt Dietmar Becher schmunzelnd zurück. In das kleine Geschäft in seinem Heimatdorf Malzhagen in Nümbrecht kam er nämlich weniger zum Lebensmittel-Kauf, sondern vor allem wegen der dort angestellten jungen Frau.

„An ihr gefiel mir einfach alles, ihr Aussehen, ihre Freundlichkeit, ihr ganzes Wesen“, erzählt er. Als er dann 1961 seinen Dienst bei der Bundeswehr in Koblenz angetreten ist, machte er daher Nägel mit Köpfen und lud die junge Verkäuferin zu Verabredungen ein. Aus dem täglichen Plausch im Laden wurde daraufhin eine feste Beziehung.

Gefeiert wird die Diamanthochzeit zu Hause in Nümbrecht

Heute feiert das Paar in seinem Eigenheim im Nümbrechter Ortsteil Distelkamp die Diamantene Hochzeit. Am Esstisch in dem 1975 in viel Eigenleistung entstandenen Haus erinnert sich auch Gerlinde Becher gerne an die Anfänge ihrer Beziehung: „Ich habe mich in seiner Familie sofort wohlgefühlt und mochte vor allem seine Mutter sehr, sehr gerne“, erzählt sie. Als ihr damaliger Verlobter Dietmar Becher damals beim Bund war, ist sie daher jeden Tag vom Dorfladen zum Mittagessen bei der zukünftigen Schwiegermutter hinübergegangen.

Geheiratet haben Gerlinde und Dietmar Becher 1963 im Nümbrechter Rathaus, die kirchliche Trauung fand in der evangelischen Kirche des Ortes statt. „In der Hand halte ich einen Strauß mit 21 roten Rosen, eine für jedes meiner Lebensjahre“, beschreibt Gerlinde Becher ihr Hochzeitsbild in Schwarz-Weiß. In den nach der Hochzeit folgenden Jahren wurden Sohn und Tochter geboren, die beide ihre Häuser nebenan auf dem elterlichen Grundstück in Distelkamp errichtet haben. Bei der heutigen Feier gratuliert natürlich auch die 33-jährige Enkeltochter.

Bis zur Rente im Jahr 1998 war Dietmar Becher als Lastwagenfahrer in Deutschland und den Benelux-Ländern unterwegs. Als beide Kinder größer waren, hat ihn dabei seine Frau Gerlinde öfters begleitet. Zuhause kümmerte sie sich in Distelkamp um den großen Garten mit dem vielen Gemüse – und war auch früh morgens regelmäßig draußen im Ort unterwegs. Dann trug sie nämlich die Oberbergische Volkszeitung aus, die sich das Ehepaar übrigens bis heute noch jeden Tag ausführlich durchliest.

Goldhochzeit

Emily und Hans-Joachim Kloiber aus Morsbach-Rom verliebten sich beim Kegeln

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Katja Pohl

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Für ihre Hobbys haben sich die beiden ebenfalls die nötige Zeit genommen: Bis heute singt Dietmar Becher als zweiter Tenor im Männergesangverein MGV Homburg-Winterborn, während seine Frau Gerlinde schon immer ihre Fähigkeiten an Nähmaschine und Nadel pflegte und dabei sogar das Hochzeitskleid der Tochter anfertigte.

Das Rezept einer guten Ehe

Wie gelingt eine Beziehung über sechs Jahrzehnte? Die Jubilare verraten ihr Rezept: „Streit gibt es natürlich manchmal, das lässt sich nicht vermeiden, und offene Worte sind ja auch wichtig“, sagt Dietmar Becher. Doch das Allerwichtigste sei: „Man muss sich jedes Mal auch schnell wieder versöhnen.“

Ebenfalls wichtig sei der Blick auf das, was man als Paar gemeinsam geschaffen habe, ergänzt Gerlinde Becher. Denn im Team geleistete Aufgaben wie zum Beispiel der Bau des Eigenheims schweißten einen doch sehr zusammen.