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InterviewHerzensprojekt in Nümbrecht soll bis Sommer fertig werden

Lesezeit 3 Minuten
Hilko Redenius, Bürgermeister von Nümbrecht.

Hilko Redenius ist seit 2009 Bürgermeister in Nümbrecht.

Hilko Redenius (64, CDU) ist seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Nümbrecht. Im Interview spricht er über die Vorhaben für 2025.

Herr Redenius, was muss bis Ende 2025 in Nümbrecht erledigt sein?

Hilko Redenius: Es gibt mehrere termingebundene Projekte. Das ist zum einen der Schulanbau in Gaderoth, dort haben wir steigende Schülerzahlen und es werden zum neuen Schuljahr Räume gebraucht. Gleiches gilt für Marienberghausen, beide Maßnahmen sind zeitkritisch und sollten bis Sommer erledigt sein, wir arbeiten mit Nachdruck daran, notfalls mit Übergangsszenarien. Und auch der Anbau der Grundschule in Nümbrecht soll so schnell wie möglich fertig sein, denn die seit letztem Jahr aufgestellten Container kosten uns auch jeden Monat viel Geld.

Was liegt noch an?

Wir wollen den nächsten Bauabschnitt auf dem Campus-Gelände vorantreiben. Ein Herzensprojekt von mir waren und sind die Sportstätten. Nach der Sanierung der Halle Elsenroth und der Dreifachhalle in Nüm-brecht würde ich gerne vor dem Ende meiner Amtszeit am 31. Oktober im Sommer noch den Tribünen-Neubau und den Sportlerheim-Neubau in Nümbrecht seiner Bestimmung übergeben. Es sieht jetzt so aus, dass wir das schaffen. Ein immer wieder kehrendes Projekt ist der Haushalt, im Dezember eingebracht, soll die Verabschiedung im März erfolgen. Hoffentlich mit einer breiten Mehrheit! Ein Haushalt mit Zukunftsperspektive, der auch 2031 wieder zu Eigenkapital führt. Die eben genannten Investitionen werden fortgeführt, dazu kommen weitere Investitionen wie das Feuerwehrhaus in Nümbrecht.

Beim Kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (KMVZ) hakt es noch. Wieso?

Beim KMVZ haben wir zu erwartende Anlaufprobleme, weil wir Ärzte brauchen, die im Vorfeld ganz genau sagen: Ja, wir fangen am Tag X ganz neu mit euch an. Wir brauchen aber auch genug Ärzte, um eine Auskömmlichkeit darzustellen. Da beides nunmehr vorhanden ist, soll der Aufsichtsrat der KMVZ GmbH am 4. Februar und der Gemeinderat am 5. März den Wirtschaftsplan 2025 und Folgejahre beschließen, so dass der Start des KMVZ im bereits eröffneten Medicenter Nümbrecht am 1. Juli erfolgen kann.

Grundsteuern waren 2024 ein Dauerbrenner. Die Bescheide sind jetzt raus, Sie erwarten Unmut, obwohl die Kommunen nur Vorgaben umsetzen. Was erwartet die Leute?

Rund 1580 Wohnhaushalte liegen im Bereich bis zu 50 Euro mehr oder weniger Zahlbetrag. Rund 1090 Wohnhaushalte liegen im Bereich zwischen 50 und 100 Euro mehr oder weniger Zahlbetrag. Rund 1290 Wohnhaushalte liegen im Bereich 100 bis zu 200 Euro mehr oder weniger Zahlbetrag. Die restlichen 28 Prozent liegen bei einer Abweichung von mehr als 200 Euro. Wobei jeweils rund die Hälfte weniger zahlt und die andere Hälfte mehr. Gerade bei den belasteten Bürgerinnen und Bürgern ist natürlich Unmut vorprogrammiert. Wir merken, dass ein sehr hoher Gesprächsbedarf bei den Bürgerinnen und Bürgern vorhanden ist und auch verstärkt Widersprüche uns erreichen. Insgesamt hatte ich aber mit erheblich mehr Reaktionen gerechnet. Vielleicht hat diesmal unsere Öffentlichkeitsarbeit über Mitteilungsblatt und Internet, aber auch die intensive Berichterstattung der Lokalzeitung viele Fragen im Vorfeld beantwortet.

Um das Thema Windkraft ist es in Nümbrecht etwas ruhiger geworden. Wie steht es aktuell um die Suche nach Standorten für Windkraftanlagen in Nümbrecht? Die Gemeindewerke wollen ja selber Windkraftanlagen betreiben.

Die Gemeindewerke Nümbrecht haben beim Oberbergischen Kreis inzwischen Bauanträge zum Bau von zwei Windkraftanlagen in Nümbrecht gestellt. Die sollen auf einer der Flächen entstehen, die dafür auch im Regionalplan vorgesehen ist. Das Verfahren bleibt abzuwarten. Daneben habe ich mittlerweile sechs oder sieben Firmen, die sich für verschiedene Potenzialgebiete in Nümbrecht interessieren und die entsprechenden Daten abgefragt haben. Wie da der Stand ist, weiß ich aber nicht. Wir bekommen nur eine Mitteilung, wenn sich eine Firma die Katasterdaten der Grundstückseigentümer schicken lässt. Nachgefragt werden immer die Eigentümer der vier Flächen, die von der Bezirksregierung im Regionalplanverfahren veröffentlicht wurden.