Der 27-jährige deutsche Superbike-Meister startet als Titelverteidiger in der IDM und möchte in der Langstrecken-WM aufs Podium.
MotorradrennsportFlorian Alt will auf der neuen Honda die Jäger abschütteln
Wenn Motorradrennfahrer Florian Alt auf die neue Saison blickt, bleibt für ihn eigentlich alles beim Alten. Mit dem französischen Team Viltais Racing Experience geht er in der Langstrecken-Weltmeisterschaft in seine acht Saison und seine zweite auf der Honda. Mit dem Honda Deutschland Team von Jens Holzhauer (HRP) startet er in seine zweite Saison. Und doch ist alles anders, denn der 27-Jährige ist als amtierender deutscher Superbike-Meister erstmals in der Rolle des Gejagten und nicht des Jägers.
„Zum ersten Mal in meiner Karriere starte ich als Titelverteidiger“, sagt Alt, der sich im vergangenen Jahr in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in der Superbike-Klasse durchsetzte und Honda nach 13 Jahren wieder einen Titel in der höchsten Kategorie bescherte.
Die Rolle des Gejagten gefällt Florian Alt
Die Rolle des Gejagten auf der neuen Honda Fireblade, sagt Alt, sei eine, die ihm gefalle. Er sei sich aber auch bewusst, „dass wir vergangenes Jahr neben unserer eigenen Top-Perfomance auch ein wenig das Pech der Konkurrenz bedurften“. In der IDM baut er auf die Teamstärke und das es gelinge, bis zum 3. Mai, wenn auf dem Sachsenring die Meisterschaft startet, ein siegfähiges Paket zu schnüren.
Die ersten Modelle der neuen Honda Fireblade wurden erst Mitte Februar ausgeliefert. Bis auf das Heck wurde die Honda quasi neukonstruiert. Und die Renneinsätze zur Chefsache gemacht. Die Honda Racing Corporation (HRC) hatte Alt und sein Team zum Testen nach Spanien geladen, mit den offiziellen Superbike-Teams aus England und Spanien. Projektleiter ist Takeo Yokoyama, der als Technischer Direktor mit Marc Marquez sechs Weltmeistertitel in der MotoGP gewann.
Die ersten Tests auf der neuen Honda liefen für das Holzhauer-Team gut
Für Florian Alt liefen die Tests sehr gut. In 1:32,8 Minuten fuhr er in Valencia so schnell wie nie. Bisher lagen die Rundenzeiten über 1:34 Minuten. Das zeige das gesteigerte Potenzial der Honda, erklärt der 27-Jährige. Nun gelte es, bis Mai die nötige Entwicklungsarbeit zu leisten, um die Mission Titelverteidigung anzugehen.
Bereits am 21. April, 15 Uhr, geht es in der Langstrecken-WM mit den 24 Stunden von Le Mans los. Die erste Saison auf der Honda hat Viltais Racing Experience auf Platz fünf als bestes Privatteam abgeschlossen. Nun soll es in der Tabelle weiter nach oben gehen und die Werkteams angegriffen werden. Wie im vergangenen Jahr wird Florian Alt, der in seine achte Saison mit den Franzosen geht, mit dem Südafrikaner Steven Odendaal und dem Argentinier Leandro Mercado im Team fahren. Dazu kommt der Engländer James Westmoreland als Reservefahrer.
Anfang der Woche sind die ersten Tests für die 24 Stunden von Le Mans
Um die Mannschaft noch mehr zusammenzuschweißen, hatte Teamchef Yannick Lucot Ende Februar zu Teambuildingtagen eingeladen, bei denen sich die Rennfahrer mit Profi-Basketballern und Rugbyspielern maßen. Nach der Teampräsentation am Wochenende finden am Dienstag und Mittwoch kommender Woche die ersten Tests zum 24-Stunden-Rennen auf dem Bugatti-Circuit in Le Mans statt. „Wir möchten am Ende in der Gesamtwertung auf dem Podium stehen“, sagt Alt zum gesteckten Saisonziel.
Als Belohnung für den Titel startete Florian Alt Ende der vergangenen Saison mit einer Wildcard mit der Holzhauer-Honda in der Superbike-WM. Solche Einsätze soll es auch in dieser Saison wieder geben. „Sicherlich mit einer besseren Vorbereitung“, erklärt der 27-Jährige: „Wir haben vergangenes Jahr viel gelernt.“ Dabei setzt er vor allem beim Material auf die Werkunterstützung von Honda. „Wenn wir starten, werden wir besser aussehen, das kann ich versprechen.“