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Einbahnstraße?Nümbrechter Verkehrsausschuss beschließt Vorgehen an der Marktstraße

Lesezeit 3 Minuten
Die Kreuzung Marktstraße und Hauptstraße in Nümbrecht mit zwei fahrenden Autos.

Diese enge und unübersichtliche Kurve an der Einmündung der Marktstraße auf die Nümbrechter Hauptstraße soll durch kleinere Eingriffe entschärft werden.

Mit mehrheitlichem Votum hat nun der Bau- und Verkehrsausschuss des Gemeinderates für neue Parkplätze und Straßenschilder gestimmt.

Drei neue Parkplätze, dazu Beete mit niedrigen Stauden und Gewächsen sowie Schilder, die den Verkehr in nur eine Richtung schicken: Von diesen kleineren Eingriffen verspricht sich die Gemeinde Nümbrecht eine große Wirkung. Sie sollen die spitze und enge Kurve an der Einmündung der Marktstraße auf die Hauptstraße in Nümbrechts Mitte deutlich entschärfen und in diesem Jahr dann endlich auch das Verkehrsproblem lösen, das die Schlossgemeinde an dieser Stelle hat.

Und nicht nur das: Die Umsetzung dieses Vorhabens ist der allerletzte Akt in der ersten Auflage des Integrierten Handlungskonzepts für die Ortsmitte, des „InHK 1.0“. Mit mehrheitlichem Votum hat nun der Bau- und Verkehrsausschuss des Gemeinderates dafür gestimmt.

Einbahnstraße für die Marktstraße als Lösung

Grundlage dieses Vorgehens sind erneut die Ergebnisse eines Gutachtens für insgesamt sieben Knotenpunkte, die ein Aachener Planungsbüro im Sommer 2018 vorgestellt hat. Seither ist etwa die benachbarte Straße „Am Hof“ eine Einbahnstraße, und auch für die Marktstraße sah Experte Jan Siebenmorgen schon damals nur noch eine Fahrtrichtung vor.

Fachbereichsleiter Jan Foerster spricht heute allerdings von einer „unechten Einbahnstraße“: „Schilder geben das Fahren in eine Richtung vor, verbieten aber nicht das Fahren in die andere“, erklärte er dem Fachausschuss. „So wollen wir die Anlieger ein wenig entlasten.“ Anwohner entlasten Will sagen: Wer sein Grundstück verlässt und sein Auto dann gegen die vorgegebene Richtung steuert, bekommt keine Knolle. „Zumal die Marktstraße an manchen Stellen für einen Begegnungsverkehr breit genug ist.“

Finanzlage erschwert Gutachten

An anderen messe die Fahrbahn dagegen nur etwa 3,50 Meter in der Breite. Sollte diese Regelung nicht funktionieren, so könne dort jederzeit eine echte Einbahnstraße ausgewiesen werden, versuchte Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius die Bedenken einiger Politiker vor dem Votum zu zerstreuen – was ihm jedoch nicht ganz gelang.

Er und Foerster betonten aber auch, dass sich die Gemeinde wegen der zurzeit angespannten Finanzlage kein neues Gutachten für die Marktstraße und die Nachbarstrecken leisten könne, auch deswegen seien andere bauliche Lösungen als die nun vorgestellten nicht denkbar.

Falschparker als Gefahrenstelle

Redenius: „Diese aber werden den Verkehr in der Ortsmitte gleichmäßig verteilen.“ Zudem, so ergänzte Fachbereichsleiter Foerster, würden damit neue Sichtachsen geschaffen, die für mehr Sicherheit sorgen sollen. Nicht zuletzt würden heute Falschparker weitere Gefahrenstellen an dieser scharfen Kurve verursachen. „Für alles braucht es vielleicht ein Jahr der Gewöhnung“, überlegte er.

An die Einbahnstraße „Am Hof“ hätten sich die Nümbrechterinnen und Nümbrecht indes längst gewöhnt – und das ist gut so, denn diese Regelung soll bleiben: Auch weiterhin ist allein das Fahren von der Hauptstraße hinauf zur Schulstraße gestattet. Eine Umkehr der Richtung erscheine der Gemeindeverwaltung nicht sinnvoll.