Irene und Viktor Classen feiern heute in Bierenbachtal ihr goldenes Hochzeitsjubiläum. Geheiratet haben sie einst in Kasachstan.
GoldhochzeitNümbrechter Eheglück basiert auf göttlicher Fügung
Als Irene und Viktor sich zum ersten Mal begegnen, da ist sie 17, er 15 Jahre alt. Das war 1967. Sieben Jahre später, am 19. September 1974 folgte die Hochzeit des Ehepaars Classen, und am heutigen Donnerstag feiert das Jubelpaar seinen goldenen Hochzeitstag.
Beide lebten in der kasachischen Stadt Taras. Irene machte nach der Schule eine Ausbildung zur Köchin und Bäckerin, Viktor lernte den Beruf des Drehers, gefolgt vom zweijährigen Militärdienst. Im Anschluss absolvierte Viktor Classen eine weitere Ausbildung, zum Stuckateur und Maler. Irene ging ihm in all den Jahren nicht aus dem Kopf. „Ich hatte mich in sie verliebt, doch ob ich sie heiraten darf, habe ich mit Gott geklärt“, erzählt der heute 72-Jährige.
Bibel gehört heute zum Nümbrechter Familienschatz
Es war kurz vor seinem 22. Geburtstag im Juni 1974. „Ich habe zu Gott gesagt, wenn ich sie heiraten darf, dann bekomme ich zu meinem Geburtstag die Bibel, die ich mir wünschte, um sie Irene zur Verlobung zu schenken. Und was soll ich sagen, ich bekam die Bibel und habe sie noch an meinem Geburtstag gefragt“, lacht der Jubilar. Diese Bibel hütet Irene Classen bis heute wie einen Schatz.
Drei Monate später läuteten die Hochzeitsglocken, am 19. September wurde standesamtlich und drei Tage später kirchlich geheiratet. Nach dem rauschenden Fest mit mehreren hundert Gästen zog das junge Paar zu den Eltern des Bräutigams, bis das eigene Haus, das sich bereits im Bau befand, fertiggestellt war. Im August 1975 war es dann vorbei mit der Zweisamkeit – das erste gemeinsame Kind, ein Sohn, erblickte das Licht der Welt, fünf weitere Kinder, zwei Söhne und drei Töchter, sollten folgen.
Zwischenstation in Elsenroth
Während Irene die ersten Jahre zu Hause blieb, übte Viktor Classen verschiedene Berufe aus, arbeitete unter anderem als Eisenbahnrangierer, Maschinenwärter, bei der Müllabfuhr und der Feuerwehr. 1984 zog die achtköpfige Familie nach Tallinn, der Hauptstadt Estlands, wo sie für sechs Jahre eine neue Heimat fand.
Im Januar 1990, nach dem Zerfall der Sowjetunion, siedelte die Familie um nach Deutschland und lebte zunächst in Bramsche, danach in Nümbrecht und ab 1991 in Elsenroth. 2000 kaufte das Ehepaar Classen ein Haus in Bierenbachtal, denn die Kinder waren mittlerweile ausgezogen und das Ehepaar wollte sich verkleinern. Beruflich hatte Viktor Classen eine Anstellung als Schweißer gefunden, die er bis zum Eintritt in das Rentenalter ausübte.
Die Familie ist stetig gewachsen. 17 Enkelkinder und ein zweijähriges Urenkelkind sorgen dafür, dass es im Leben von Irene und Viktor Classen nicht langweilig wird. Aufregend nun ist die Zeit bis zur Feier ihres Hochzeitstages. Denn die Kinder und Enkelkinder haben die Organisation übernommen. „Sie sagten uns nur, dass wir uns schick machen sollen und wohin wir kommen müssen“, sagt Irene Classen. „Mehr wissen wir noch nicht. Wir freuen uns auf das, was die Kinder geplant haben.“ Rund 150 Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn sind eingeladen, das Fest mit ihnen zusammen zu feiern.
Das Geheimnis der Ehe
Wichtig in ihrer Beziehung sei die Kommunikation, erzählt Irene Classen. „In der Bibel steht, ein Streit solle beigelegt werden, bevor die Sonne untergeht. Und daran haben wir uns immer gehalten“.
Viktor Classen ergänzt: „Wir sind zwei sehr verschiedene Persönlichkeiten. Aber Gott hat uns zusammengebracht und uns durch schwere Zeit geführt. Unsere Liebe füreinander und zu Gott hat uns vereint.“