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HeiligabendNümbrechter Kirchengemeinde feiert Christvesper mit Krippenspiel auf Bauernhof

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Ein Posaunenchor spielt in einer Remise eines landwirtschaftlichen Betriebs.

Der Posaunenchor Marienberghausen spielte bei der Christvesper.

Umgeben von landwirtschaftlichen Geräten lauschten rund 200 Gläubige den Gedanken der drei Hirten Angelina, Lea und Tim.

Einen passenderen Ort als die Remise auf dem Bauernhof der Nümbrechter Familie Goße hätte die evangelische Kirchengemeinde Marienberghausen an Heiligabend für ihre Christvesper mit Elementen aus einem Krippenspiel nicht finden können. Umgeben von landwirtschaftlichen Geräten lauschten rund 200 Gläubige den Gedanken der drei Hirten Angelina, Lea und Tim aus der vierzehnköpfigen Konfirmations-Gruppe, die die Vesper vorbereitet hatte.

Rund um den zu einem Lagerfeuer umfunktionierten Grill suchten sie etwa Parallelen zum Gleichnis vom verlorenen Schaf im modernen Leben oder beleuchteten die Friedensweissagung aus dem Alten Testament: „Wie schön wäre es, wenn auch jetzt überall Frieden wäre.“ Anschließend riefen sie die Botschaft der Engel, die mit „Fürchtet euch nicht!“ die Geburt Christi angekündigt hatten, in den Abend hinaus und luden die Gäste zu einer gemeinsamen Wiederholung ein, „in der Hoffnung, dass der Wind diese Botschaft über die Felder zu allen Menschen trägt.“

Pfarrerin erzählte Anekdote von einem Besuch in einer Grundschule

Pfarrerin Kirsti Greier erzählte eine Anekdote, die sie bei einem Besuch einer Grundschule kürzlich erlebt hatte. Die Seelsorgerin hatte ihren Talar angelegt. Dort habe sie ein Schüler gefragt, ob sie etwa ein Messdiener wäre. Das habe sie verneint und erläutert, dass sie gekommen sei, um mit den Kindern zu beten. Darauf habe sie zur Antwort bekommen: „Dann bist Du also ein Pastor.“

„Ich habe mich wirklich gefreut, so genannt zu werden“, erklärte Greier. Denn Pastor bedeute ja nun mal „Hirte“ und als das fühle sie sich in der Gemeinde. Für die Menschen sei es zwar wichtig, einerseits mutig und stark zu sein, sich dennoch aber andererseits behütet fühlen zu können. Der Hirtenjob beinhalte auch, entgegen allen Widrigkeiten immer wieder an das Gute zu glauben: „Alles, was wir brauchen, liegt in der Krippe.“

Die Pfarrerin ermutigte die Besucher, „mit der Himmelsmusik noch im Ohr“ auch im eigenen Zuhause den Stall von Bethlehem zu sehen und Jesus einen Platz anzubieten: „Wer an der Krippe steht, bekommt mehr, als er gibt.“

Begleitet vom Posaunenchor Marienberghausen sangen die Gläubigen zum Abschluss der Vesper gemeinsam das Weihnachtslied „O du fröhliche“ als Auftakt zur Heiligen Nacht.