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Schnuppern mit FernsteuerungNümbrechter Modellflieger luden Kinder zu Ferienspaß-Aktion ein

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann hockt neben einem Modellflugzeug. Er hält eine Fernbedienung in der Hand. Neben ihm steht ein Junge.

Beim Ferienspaß der Gemeinde Nümbrecht kam nicht nur der zehnjährige Markus voll auf seine Kosten. Vereinsvorsitzender Marc Leporin erklärt dem Jungen, wie das Modellflugzeug zu steuern ist.

Auf dem Flugplatz des Vereins steuerten die Kinder mit Unterstützung die Flieger in der Luft oder ganz allein an einem Simulator.

„Das könnte ich stundenlang machen“, erklärte der zehnjährige Markus. Denn das Lenken des Modellflugzeugs mit dem winzigen Knüppel der Fernsteuerung fand er alles andere als langweilig. Der junge Nümbrechter ist einer von elf Kindern, die am vergangenen Wochenende beim zweiten Schnupperkurs der Modellfluggemeinschaft Nümbrecht (MFG) dabei gewesen sind. Auf dem Flugplatz des Vereins zwischen der Waldbröler Ortschaft Happach und Nümbrecht-Niederbröl steuerten sie mit Unterstützung die Flieger in der Luft oder ganz allein an einem Simulator.

Die Aktion fand im Rahmen des Ferienspaßes der Gemeinde Nümbrecht statt. Und sowohl Sabine Schütz von der Gemeindeverwaltung als auch MFG-Vorsitzender Marc Leporin wollen den Kindern in den Ferien nicht nur spannende Events bieten, sondern sie auch für regionale Vereinsaktivitäten begeistern. Beim zehnjährigen Markus hat das schon mal funktioniert: Auf die Frage, ob er nicht regelmäßig beim Modellfliegen mitmachen wolle, betonte er kurz und knapp: „Das ist mein Plan.“

Modellflug benötigt Freude, Konzentration und Verständnis

Freude, Konzentration und ein schnelles Verständnis der Technik bringt er auf jeden Fall schon mal mit – und das geforderte Alter auch. „Bei uns können Kinder im Alter ab acht Jahren mitmachen“, sagte Vereinsvorsitzender Leporin. Geflogen wird dann im Tandem mit einem erfahrenen Modellflieger.

Auch Teamgeist ist gefragtBeim Ferienspaß probierten das die Kinder auf der hoch gelegenen Wiese aus: Gekoppelt an die Fernsteuerung eines Vereinsmitglieds, konnten sie die Flugrichtung der Modelle in der Luft steuern – und dabei viel über den Einsatz von Feinmotorik, Teamgeist und Wetterkunde lernen. Denn die rund anderthalb Kilogramm schweren Modelle aus dem Werkstoff Elopor reagierten so zum Beispiel auf jeden Windstoß, und da waren dann Gegensteuern oder Absinken gefragt.

Nümbrecht: Seit dem 14. Lebensjahr passionierter Modellflieger

„Wer sein Modell alleine fliegt, benötigt einen Kenntnisnachweis, der im Internet absolviert werden kann“, informierte Vereinsmitglied Ede Storzer. Über das Luftfahrt-Bundesamt werden neben diesen Nachweisen auch die Aufstiegserlaubnisse und Aufstiegszeiten sowie die Identifikationsnummern der einzelnen Modelle vergeben. Der 77-jährige Storzer ist seit seinem 14. Lebensjahr passionierter Modellflieger. Ein Hobby also, das keine Altersgrenze nach oben kennt.

„Ich habe überhaupt erst mit 70 mit dem Modellfliegen angefangen“, ergänzt sein Vereinskollege Paul-Reinhard Lang. Als der bis dahin selbstständige Maschinenbauer damals in Rente ging, suchte er ein Hobby – und fand den Nümbrechter Modellflugverein. Jetzt baut er sogar seine Flieger selbst, zurzeit fertigt er das Modell eines Airbus A320 an.

In die Luft steigen dürfen auf dem MFG-Platz auch Drohnen und Helikopter-Modelle. Als versierter Drohnen-Flieger führte der 14-jährige Malon seine Fluggeräte vor. Und das auch mit „First Person View“, einer Videobrille mit Sicht aus der Drohne. „Dabei sollte man sich vorsichtshalber hinsetzen, sonst wird einem schnell schwindelig …“, sagte Vereinschef Leporin.