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ÖPNV-AngebotMonti fährt jetzt auch in Nümbrecht

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf den Nümbrechter Dorfplatz ds Monti Fahrdienst Auf dem Marktplatz in  Nuembrecht Demo

Landrat Jochen Hagt (l.) und Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius auf dem Dorfplatz beim Start des erweiterten Monti-Angebots. Im Hintergrund: Demonstranten mit Plakaten.

Monti steht irgendwo zwischen Bus und Taxi. Das On-Demand-Angebot gibt es ab sofort nicht mehr nur in Wiehl, sondern auch in Nümbrecht.

Ab sofort fährt Monti auch durch Nümbrecht und verkehrt zudem in ganz Wiehl, nicht mehr nur im Westen der Stadt. Bei einer Veranstaltung auf dem Nümbrechter Marktplatz läuteten gestern Landrat Jochen Hagt, die Bürgermeister Hilko Redenius (Nümbrecht) und Ulrich Stücker (Wiehl) sowie Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner die Ausweitung des Gebiets für das On-Demand-Angebot ein.

Sechs Montis und ein Ersatzfahrzeug stehen für das gemeinsame Projekt von Ovag, Oberbergischem Kreis und den beiden Kommunen jetzt zur Verfügung — zwei elektrisch betriebene „London-Taxis“ sowie fünf gebraucht beschaffte Mercedes Vito mit konventionellem Dieselmotor. Die momentan langen Lieferzeiten für Elektrofahrzeuge seien der Grund dafür, erklärte Corinna Güllner. Eine Umstellung auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge sei aber geplant.

Nümbrecht, so sagte Landrat Hagt, sei in Oberberg die Kommune mit der schlechtesten Versorgung mit Haltestellen. Der Kreis sei aber bemüht, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) anzukurbeln — als Teil des Standortmarketings. Monti sei in diesem Zusammenhang eins von vielen Angeboten.

„Wiehl freut sich, das gilt für Jung und Alt“, wusste Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, „und ich freue mich auch.“ Seit der Jungfernfahrt des ersten Monti im November 2021 sei fast kein Tag vergangen, an dem er nicht von Bürgern angesprochen worden sei: „Wann gibt's den Monti endlich auch in unserem Stadtteil?“

Wiehl freut sich, das gilt für Jung und Alt. Und ich freue mich auch.
Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker

Von ganz ähnlichen Erfahrungen berichtete der Nümbrechter Bürgermeister. Vor allem Jugendliche hätten immer wieder darauf hingewiesen, wie schwierig es sei, aus den Ortschaften mal rauszukommen, wenn man auf den ÖPNV angewiesen ist, so Redenius.

Jetzt hätten sich die Voraussetzungen deutlich verbessert, „jetzt ist es an den Nümbrechterinnen und Nümbrechtern, das Angebot zu nutzen.“ Durch eine Verknüpfung mit der Schnellbuslinie nach Hennef und Siegburg ergebe sich aus allen 92 Nümbrechter Ortschaften nun eine Verbindung zum ICE und zum Flughafen.

Mehr als 600 Monti-Haltestellen

Corinna Güllner erinnerte an den Beginn des Monti-Projekts. „Wir wussten nicht, was uns erwartet.“ Inzwischen sei die Nachfrage stabil und gut, „das 9-Euro-Ticket hat uns noch mal einen Schub gegeben“. Anhand einiger Zahlen skizzierte sie den Umfang der jetzigen Ausweitung: das Gebiet ist fünf mal so groß wie vorher, es leben vier mal so viele Menschen darin und es gibt sechs mal so viele Haltestellen.

Wie angekündigt, machten mehrere Taxi-Unternehmen ihrem Ärger über Monti (wir berichteten) Luft, fuhren hupend im Korso am Marktplatz vorbei. Eine Gruppe mit Schildern („Monti wird bleiben, Taxi wird leiden“ oder auch „Beförderungspflicht auch für Monti!“) stand auf dem Platz und machte mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam.

Monti startete im November 2021 als Pilotprojekt im Wiehler Westen. Dort wurden seither 18 000 Fahrten gebucht. Wer mitfahren will, bucht seine Fahrt per App oder Telefon. Start und Ziel ist immer eine der zahlreichen regulären oder „virtuellen“ Haltestellen, von denen es inzwischen mehr als 600 in Wiehl und Nümbrecht gibt. Die Fahrt kostet den ÖPNV-Tarif plus einen Aufschlag von 2 Euro (Kinder: 1 Euro). Monti darf sein klar umrissenes Einsatzgebiet aber nicht verlassen.

Ab Dezember soll Monti übrigens auch in Marienheide verkehren.