Im Sandkasten war es keine Liebe auf den ersten Blick. Doch Jahre später begegneten sich Erika und Kurt Luttke in Bayern wieder.
Eiserne HochzeitSchicksal führte Nümbrechter Eheleute zusammen
Als sich Erika Blech und Kurt Luttke Ende der 1930er Jahre in Essen im Sandkasten kennenlernten, war es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. „Ich sagte zu den anderen Kindern: Mit dem will ich nicht spielen. Und schüttete ihm einen Eimer Sand über den Kopf“, erinnert sich die heute 88-jährige Jubilarin lachend an die erste Begegnung. Am heutigen Mittwoch feiert das Ehepaar seinen Eisernen Hochzeitstag.
Denn wie das Schicksal es so wollte, trafen sich Erika und Kurt als Zwölfjährige in der Schule wieder, nachdem ihre Familie für ein paar Jahre nach Bayern geflüchtet war. Sie besuchten dieselbe Klasse und Erika erkannte Kurt wieder. „Weil ich so zierlich und klein war, kümmerte sich Kurt um mich. Wir waren unzertrennlich“, lächelt sie ihren Mann an. Den Familien aber war diese Freundschaft nicht recht und so trafen sie sich heimlich.
In den 1970ern kamen Erika und Kurt Luttke nach Berkenroth
Während Kurt mit 14 Jahren nach der Schule eine Ausbildung zum Koch absolvierte, musste Erika bei der Mutter und ihren jüngeren Geschwistern bleiben. Sie erzählt: „Damals gab es kaum Ausbildungsplätze, aber 1953 ergatterte ich eine Stelle im Wahlamt bei der Stadt Essen. Ich konnte sofort anfangen und blieb dort für zehn Jahre.“
Erika und Kurt schlossen am 16. August 1958 den Bund fürs Leben, fünf Jahre später krönte die Geburt ihres Sohnes Kurt junior ihr gemeinsames Glück. Kurt senior hatte zwischenzeitlich den Kochberuf aufgegeben. Ende der 60er Jahre ging die dreiköpfige Familie für kurze Zeit nach München, wo Kurt bei der Fertigstellung der U-Bahn im Vorfeld der Olympischen Spiele 1972 mithalf. Danach ging es wieder zurück nach Essen, und nach einem Zwischenstopp im Westerwald zog die Familie nach Berkenroth ins Oberbergische.
Kurt fand zunächst eine Stelle als Lkw-Fahrer. Der Sohn berichtet: „Mein Vater war als Kurt mit der Zipfelmütze bekannt, weil er immer eine grüne Mütze trug.“ 1979 aber nahm Kurt Senior den Kochlöffel wieder in die Hand, er stand in der Küche des damals neu eröffneten Parkhotels in Nümbrecht, und dort blieb er bis zur Rente. Weil Kurt Junior zwischenzeitlich geheiratet hatte, verschlug es ihn und seine Frau mitsamt Eltern nach Benroth, wo sie in einem Haus lebten. Enkeltochter Katharina ließ die beiden Rentner aufblühen, gemeinsam wurde viel gespielt, gebastelt und gelacht.
Und wie verbringen die Jubilare ihren 65. Hochzeitstag? „Es wird nur im engsten Familienkreis eine kleine Feier geben“, sagt Kurt senior.