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SchulverpflegungNümbrecht setzt auf „Cook and Chill“

Lesezeit 2 Minuten
Ein Teller, gefüllt mit Nudelauflauf und Soße, wandert aus der Hand einer Mensa-Mitarbeiterin in die Hand eines Schülers.

Eine Mitarbeiterin verteilt in der Mensa einer Grundschule in Hannover das Mittagsgericht, einen Nudelauflauf mit Soße, an die Schulkinder.

Die Gemeinschaftsverpflegung an den gemeindlichen Nümbrechter Schulen wird künftig nach einem einheitlichen Verfahren zubereitet.

Die Gemeinschaftsverpflegung für die Schülerinnen und Schüler der gemeindlichen Nümbrechter Schulen wird künftig nach einem einheitlichen Verfahren zubereitet – nach dem sogenannten Cook-and-Chill-Verfahren. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen.

Die Umsetzung für die Grundschulen Nümbrecht, Gaderoth und Marienberghausen erfolgt gemäß Ratsbeschluss im Rahmen der anstehenden Baumaßnahmen. Zudem heißt es wörtlich im Beschluss: „Für die GGS Grötzenberg erfolgt die Umsetzung entweder bei einer zurzeit noch nicht absehbaren Erweiterungsbaumaßnahme oder bei einem Wechsel der Versorgung.“

Kochen und Herunterkühlen: Rezepte auf spätere Erhitzung abgestimmt

Beim Cook and Chill – übersetzt etwa „Kochen und Herunterkühlen“ – werden bereits die Rezepte auf die spätere Erhitzung abgestimmt. Nach dem Kochen, Dämpfen, Braten oder Dünsten erfolgt eine Schnellkühlung – innerhalb von 90 Minuten von 70 auf 3 Grad Celsius, und zwar in speziellen Rückkühlgeräten oder Schockkühlern. Eine Kühllagerung ermögliche es, dass die Speisen bei einer ununterbrochenen Kühlkette ohne Qualitätsverlust bis zu drei Tage gelagert werden können. Die Speisen werden von der Zentralküche in die Schulen transportiert – mit einem Transportfahrzeuge mit integrierter Kühlung. Vor Ort werden sie dann wieder auf Verzehrtemperatur erhitzt.

Dem „Cook and Chill“ misst man in Nümbrecht wesentliche Vorteile zu, verglichen mit den jetzt angewandten Verfahren, etwa hinsichtlich Personal-, Kosten- und Qualitätsaspekten. Eine Frischeküche etwa gehe einher mit umfangreichen Anforderungen an Personal, Infrastruktur und Brandschutz inklusive regelmäßigen Übungen; flexible Essenszeiten sind hingegen schwer umsetzbar, wie e in der Sitzungsvorlage heißt.

Beim „Cook-and-Hold“-Verfahren, das momentan an den Grundschulen Marienberghausen, Gaderoth und Nümbrecht Anwendung findet, werden die Speisen nach dem Garen bis zur Ausgabe warm gehalten. Längeres Warmhalten könne aber zu einer Beeinträchtigung der Lebensmittelqualität führen. Das Warmhalten erfordere einen hohen Energieaufwand.

Cook and Chill: Die Einführung soll sich langfristig rechnen

Die Einführung von Cook and Chill an allen gemeindlichen Schulen bedarf auch Investitionen in technische Ausstattung, Schulungen und infrastrukturelle Anpassungen. Eine Kostenschätzung soll bis zu den demnächst anstehenden Haushaltsberatungen vorliegen.

Langfristig verspricht man sich höhere Effizienz und bessere Planbarkeit, was wiederum zu niedrigeren Betriebskosten und qualitativ hochwertiger Schulverpflegung führen soll. „Auch die Flexibilität bei der Essensplanung und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind wesentliche Vorteile, die die anfänglichen Investitionen langfristig rechtfertigen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.