Fragen und AntwortenWie ist die Corona-Situation in Oberberg?
Oberberg – Die Ausbreitung des Coronavirus hat zur Wochenmitte an Tempo zugenommen. Zum Stand Donnerstag (0 Uhr) erfasste das Kreisgesundheitsamt 63 weitere laborbestätigte Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg um 11,4 Zähler auf einen Wert von 87,1. Zum Vergleich: Am Donnerstag in der Vorwoche lag die Wocheninzidenz noch bei einem Wert von 55,1. Am Donnerstag vor zwei Wochen betrug sie 43,7 – also knapp die Hälfte des jetzigen Werts.
Wie entwickeln sich die Zahlen?
Den 63 neuen Fällen stehen nach Angaben des Kreises nur 17 zuvor positiv Getestete gegenüber, die als genesen aus der Quarantäne entlassen wurden. Die Zahl der aktuell Betroffenen stieg deutlich, von 337 auf 383. Immer mehr Menschen, die als Kontaktpersonen gelten, müssen sich isoliert halten: Am Donnerstag war für 1049 Oberberger eine Quarantäne angeordnet, 89 mehr als am Tag zuvor. Die meisten Infizierten hat das Gesundheitsamt für die Stadt Gummersbach ausgemacht (100). Einen im Vergleich zur Einwohnerzahl hohen Wert hat auch die Gemeinde Reichshof mit 54 Betroffenen. In Morsbach gelten dagegen nur sechs Menschen als mit Corona infiziert.
Wie erklärt der Kreis die vielen Neuinfektionen?
Auf Nachfrage heißt es, dass sich der Anstieg nicht einfach nur mit Reiserückkehrern, wohl aber durchaus mit dem Ferienende in Nordrhein-Westfalen erklären lasse. Ganz unabhängig von den Urlaubsreisen ins Ausland habe es in den Ferien eine erhöhte Mobilität und mehr Kontakte von Menschen gegeben, was zu dem aktuellen Anstieg führe. Ähnlich sei das auch beim Ferienende in Hamburg zu beobachten gewesen. Ein erhöhtes Aufkommen in den Schulen sei anhand der inzwischen vorliegenden Tests wiederum nicht festzustellen.
Wie sind die Kliniken ausgelastet?
Nach Angaben der Kreisverwaltung liegen zwölf Oberberger in einem Krankenhaus in oder außerhalb Oberbergs, einer mehr als am Tag zuvor. Von ihnen sind vier auf eine intensivmedizinische Versorgung angewiesen. Einer muss beatmet werden.
Wie ist die Situation in den anderen Landkreisen?
In zwölf anderen Kreisen Nordrhein-Westfalens war die Inzidenz am Donnerstag noch höher, Spitzenreiter war Leverkusen mit einem Wert von 124,6. In direkter Nachbarschaft Oberbergs hatten eine noch höhere Inzidenz der Märkische Kreis (87,3) und Wuppertal (121,9). Dagegen lag der Rhein-Sieg-Kreis bei nur 59,4.
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Drohen wieder strengere Maßnahmen?
Im Gegenteil: Mit der neuen Coronaschutzverordnung, die am heutigen Freitag in Kraft tritt, will das Land einen weiteren Schritt in Richtung einer Normalität gehen. Nur noch der Inzidenzwert 35, der landesweit erreicht ist, löst strengere Maßnahmen aus. Die wesentlichen Regeln: Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist, braucht einen negativen Schnelltest, etwa für Innengastronomie, Sport in Innenräumen und körpernahe Dienstleistungen. Schüler, die ohnehin regelmäßig getestet werden, müssen nur ihren Schülerausweis vorlegen. Die Maskenpflicht in den bekannten Bereichen wird unabhängig vom Inzidenzwert beibehalten.