„Bunt statt blau“Oberberger Kampagne schützt vor Alkohol-Missbrauch an Karneval
Engelskirchen/Oberberg – Auf der Leinwand ist das Bild eines Mädchen zu sehen. Es liegt geborgen im Bett und scheint zu schlafen, vielleicht träumt es was Schönes. Blumen stehen am Bett. Dreht man das Bild, dreht sich auch die Stimmung: Jetzt ist das Mädchen in kalte Farben getaucht, Krallen scheinen nach ihm zu greifen. Vielleicht ist es verletzt.
Dieses Bild hat Angelina Paun gemalt. Die Schülerin nimmt an der Sekundarschule Engelskirchen an der AG teil, die einmal in der Woche mit Lehrerin Dagmar Shamekhi an den Bildern zum Thema „Bunt statt blau“ arbeitet. Unter diesem Motto veranstaltet die Krankenversicherung DAK Oberberg jedes Jahr einen Malwettbewerb. Jugendliche sollen sich im Rahmen dieser Präventionskampagne künstlerisch mit der Problematik des Komasaufens auseinandersetzen, die besten Bilder fahren dann auf einem Linienbus der OVAG ein Jahr lang durch das Oberbergische.
Senatspräsident Müller erinnert an Bedeutung des Jugendschutzes
Die Vorstellung der aktuellen Präventionskampagne legt die DAK stets an den Beginn des Karnevalsendspurts – und holt dafür auch die Karnevalsgesellschaften ins Boot.
Gestern war das die KG Närrische Oberberger aus Engelskirchen, die im Kunstraum der Sekundarschule zusammen mit den rund 20 Schülerinnen und Schülern der AG und mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit den Alkoholkonsum bei Jugendlichen thematisierte. „Jugendschutz ist für uns ein sehr wichtiges Thema“, erklärte Senatspräsident Reinhold Müller, auch unter Verweis darauf, dass die KG 200 Mitglieder im jugendlichen Alter haben.
Prinz Bernd I., zugleich Kinder- und Jugendkoordinator bei den Närrischen Oberbergern, wandte sich direkt an die 20 Schülerinnen und Schüler und schilderte aus seiner Sicht, warum Spaß zu haben und Fröhlichkeit zu verbreiten gar nichts mit Alkohol zu tun hat – dass ganz im Gegenteil für Sauferei gar kein Platz ist. DAK und alle Förderer von „Bunt statt blau“ bat er, weiterzumachen. Möglichst früh anzusetzen mit der Aufklärung sei ein probates Mittel gegen das Komasaufen von Minderjährigen.
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In Oberberg seien es nach wie vor im Durchschnitt 77 Minderjährige pro Jahr, die mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen, sagte Wolfgang Brelöhr. Zwar steige die Zahl nicht mehr, es sei aber auch kein signifikanter Rückgang zu verzeichnen. „Experten fordern weiterhin eine verstärkte Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens.“ Brelöhr erinnerte neben den gesundheitlichen Schäden an ein weiteres Phänomen: „Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommen, müssen am nächsten Morgen oft feststellen, dass sie eine Windel tragen. Ich gehe davon aus, dass Ihr das nicht probieren wollt.“
Die große Kreativität der Sekundarschüler lobten Kunstlehrerin Dagmar Shamekhi ebenso wie Schirmherrin Michaela Engelmeier, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Kreis-Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach. Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel betonte, die Teilnehmer der AG stellten sich gegen das Komasaufen: „Das ist nicht der Karnaval, wie wir ihn haben wollen.“
Einsendeschluss für Bilder (abgeben oder schicken, DAK in Gummersbach, Kaiserstr. 21-27), ist 31.3. www.dak.de/buntstattblau