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Serie „Heimatliebe“ in OberbergDer Künstler Hashem Alshater findet Kraft im Wald

Lesezeit 2 Minuten

Nachdenken über die Veränderungen kann Hashem Alshater gut in der Stille des Waldes.

Alferzhagen – In unserer Serie „Heimatliebe“ stellen uns Oberbergerinnen und Oberberger ihre Lieblingsorte vor und verraten uns auch, warum sie sich dort so wohlfühlen.

Als Hashem Alshater vor sechs Jahren aus Syrien nach Deutschland kam, wurde er in einer Flüchtlingsunterkunft in Alferzhagen untergebracht. „Ich teilte mir mit zwei jungen Männern ein Zimmer. Sie waren sehr nett, und wir sind bis heute befreundet“, erinnert er sich. Privatsphäre blieb dem Künstler allerdings nicht. Und so kam er zu seinem Lieblingsplatz an einem Fußweg, der von Alferzhagen in Richtung Dieringhausen führt und den die Geflüchteten nutzten, um in Dieringhausen Besorgungen zu machen.

Kraft und Ruhe in der Natur

Dort setzte er sich mit seinem Skizzenblock hin und spürte der Ruhe in der Natur nach. „Ich hatte hier Zeit nachzudenken, mein Leben mit den wirklich einschneidenden Veränderungen zu betrachten. Und ich konnte ganz allein sein“, blickt er zurück. Seine große Familie, die Freunde und seine Tätigkeit als Kunstdozent an der Universität musste er aufgeben, um nach Deutschland zu kommen. Es war keine leichte Zeit, sagt er.

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Umso bereichernder sei es gewesen, die positive Energie seines Lieblingsortes zu spüren. „Ein wenig wusste ich über die Natur hier – durch europäische Kinderserien, die wir zuhause sehen durften. Doch einen so großen Wald kannte ich noch nicht“, sagt er lächelnd. Aus den Skizzen, die der Maler anfertigte, wurden letztlich Bilder voller intensiver Grüntöne, die noch bis Ende August in einer Ausstellung im Rösrather Schloss Eulenbroich zu sehen sind. Angekommen ist der 40-Jährige inzwischen in Deutschland, demnächst wird er an der Remscheider Waldorfschule den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe Kunstunterricht geben.

Auch einen neuen Kreis von Freunden hat er gefunden und zum Schluss des Gesprächs verrät er, wie er sein Leben gestaltet: „Gestern ist Vergangenheit, morgen ist die Zukunft, aber das Heute ist ein Geschenk.“