Kriminelle wieder öfter am WerkExperten erwarten für 2019 Anstieg bei Einbrüchen
Oberberg – Noch liegen die Zahlen für Dezember nicht vor und auch die Auswertung der Statistik steht aus. Doch wahrscheinlich ist: Die Zahl der Einbrüche im nun zu Ende gehenden Jahr wird wohl die Zahl solcher Straftaten von 2018 übertreffen. Das geht aus den Zahlen der Polizei hervor: Hatte die Behörde damals 285 solcher Straftaten im Oberbergischen Kreis gezählt, so waren es Ende November bereits 273. „Dabei sind wir von den hohen Zahlen früherer Jahre weit entfernt“, so Polizeisprecher Michael Tietze, der ebenso von einem Anstieg ausgeht.
Weniger Versuche, aber mehr Erfolge
Er nennt das Jahr 2014 als Beispiel: Damals registrierte die Behörde insgesamt 687 Einbrüche, davon galten 285 als Versuche – also Fälle, bei denen Eindringlinge keine Beute machten. Die aktuelle Zahl der gescheiterten Straftaten beziffert Tietze auf 117, die für das ganze Jahr 2018 dagegen auf 147 – will sagen: offenbar weniger Versuche, aber mehr Erfolge. Warum das so ist, soll die Analyse der Zahlen ergeben. Diese will die Polizei im Februar oder März vorstellen.
Volker Schirrmacher, vereidigter Sachverständiger für Sicherheitstechnik der Handwerkskammer zu Köln, glaubt dagegen, dass sich die „kriminellen Verhältnisse in Oberberg zurzeit wieder normalisieren“: So sei nach den jüngsten Wahlen ein höheres Polizeiaufkommen deutlich spür- und sichtbar gewesen. „Das hat zu Veränderungen in der Täterschaft geführt“, sagt der Nümbrechter und warnt vor Tätern, die heute mit neuem Spezialwerkzeug zur Tat schritten oder nicht davor zurückschreckten, Nagel- und Brecheisen öfter einzusetzen als früher. „Der Schein trügt, wenn die Politik eine deutliche Verbesserung der Sicherheit vermitteln will“, urteilt Schirrmacher. Trotzdem beobachte er immer wieder, dass die Oberberger ihre Häuser inzwischen besser gegen ungebetene Gäste wappneten.
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Diese kämen meist spontan vorbei, führt Polizeisprecher Michael Tietze aus: „In Oberberg fahren die Einbrecher – auch tagsüber – umher und versuchen stets, Kontakte zu vermeiden.“ Von einem langen Ausbaldowern eines Ziels könne im Kreis keine Rede sein: „Hier klingeln die Kriminellen um zu schauen, ob jemand zu Hause ist.“ Jetzt, in der noch dunklen Jahreszeit, seien vor allem unbeleuchtete Objekte beliebte Adressen für Ganoven. „Neben der technischen Sicherung von Gebäuden ist damit das Verhalten von Nachbarn entscheidend: Bemerkt jemand eine verdächtige Person in Nachbars Garten und geht weiter, setzt der Täter seine Handlung oftmals fort. Spricht der freundliche Nachbar den Fremdling aber an, so flüchtet dieser, wenn er Böses im Schilde führt.“ Ein Anruf unter dem Notruf 110 sei dann dringend geboten.