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„Liebe ist kein Kampfmittel“Kreisdechant Bersch zu Liebenden-Segnungen

Lesezeit 2 Minuten

Kreisdechant Christoph Bersch findet, dass die Debatte um die „Liebenden-Segnung“ dem Thema nicht gerecht wird, wenn sie auf die Liebe zwischen Homosexuellen reduziert wird.

Oberberg – Unter dem Motto „Liebe gewinnt“ können sich dieser Tage bundesweit in vielen katholischen Kirchen homosexuelle Paare segnen lassen. Äußeres Zeichen ist oft die Regenbogenfahne, die am Gotteshaus oder davor gehisst wird.

An der katholischen Pfarrkirche St. Franziskus in Gummersbach ist diese Fahne nicht zu sehen. Und doch sagte Kreisdechant Christoph Bersch gestern: „Ich habe heute morgen schon Liebende gesegnet, wie jeden Tag.“ Das hatte er gestern auch so bei Facebook geschrieben: Er wollte damit ausdrücken, dass die Debatte um die „Liebenden-Segnung“ dem Thema nicht gerecht wird, wenn sie auf die Liebe zwischen Homosexuellen reduziert wird. Denn es gebe alle möglichen Formen und Facetten der Liebe, betont Bersch. „Wo aufrichtige und ehrliche Liebe ist, da dürfen Menschen sich auch gesegnet fühlen.“ Allerdings ist dem Kreisdechant wichtig, dass er in dieser Frage nicht zur Polarisierung beitragen möchte.

Thema ist „zu kostbar“

Denn die hält er nicht für zielführend, und das Thema sei auch „zu kostbar“, als dass man es als Politikum behandle. Bersch möchte verhindern, dass sich Menschen vor dem Hintergrund dieser Debatte in die eine oder andere Richtung abgrenzen und dass es zu Diskussionen kommt mit Argumente wie dem, dass etwa jemand, der jetzt keine Regenbogenfahne vor der Kirche aufhängen möchte, deshalb schon homophob sei. Oder mit dem Gegenargument, dass andererseits jemand, der sie doch hisst, mit dem Vorwurf konfrontiert werde, er sei nicht mehr katholisch. Bersch wörtlich: „Liebe ist kein Kampfmittel, um Positionen durchzusetzen.“

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