Mehr als 70.000 Fans13-Jährige aus Oberberg ist erfolgreiche YouTuberin

Über 70 000 Abonnenten zählt Marina auf ihrem YouTube-Kanal „Marina und die Ponys“.
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- Mit nur 13 Jahren ist Marina Oberbergs erfolgreichste YouTuberin
- Die Videos rund um ihre drei Pferde erreichen rund 70.000 Abonnenten
- Sogar Fanpost landete schon im Garten
Oberberg – „Mein Ziel sind die 100 000 Abonnenten. Dann bekomme ich eine silberne Plakette von YouTube“, sagt Marina. Zurzeit ist sie die erfolgreichste YouTuberin aus dem Oberbergischen, sagt die 13-Jährige. Aktuell folgen ihr auf ihrem Kanal „Marina und die Ponys“ 70 000 Fans und Pferdefreunde.
Vor zwei Jahren fing die Schülerin an, Videos zu drehen und ins Internet zu stellen. Themen: Alles rund um ihre drei Pferde Paola, Smarty und Inka. Einmal pro Woche erhalten die Fans auf dem YouTube-Kanal Einblicke in Reittrainings, Turniere und Tipps rund um die Pflege der Vierbeiner. Unterstützung bekommt Marina dabei von ihren beiden älteren Geschwistern und von Mutter Heike.

Auch auf Instagram folgen der 13-Jährigen YouTuberin aus dem Oberbergischen viele Fans bei ihrer täglichen Arbeit mit ihren drei Pferden Paola, Smarty und Inka.
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Die war am Anfang alles andere als begeistert. „Mein Mann und ich kannten uns gar nicht aus mit YouTube. Wir hatten Bedenken, dass wir Marina im Internet nicht richtig schützen können“, sagt sie. Doch die jüngste Tochter blieb hartnäckig und überredete die Eltern schließlich gemeinsam mit Bruder Robin. „Wir schauen allerdings sehr genau darauf, was hochgeladen wird und prüfen jedes Videos vorher“, sagt Heike.
Bruder Robin ist eine große Unterstützung
Die Präsenz im Internet habe auch für öffentliches Interesse am Leben von Marina und ihrer Familie gesorgt, von dem die Familie überrascht wurde. Damit das Privatleben auch privat bleibt, bleiben Wohnort und Familienname unerwähnt.
Das positive Feedback überraschte die Geschwister. „Wir dachten, wir stellen mal zwei, drei Videos ins Netz und danach ist es gut“, meint Robin. Es kam anders. Die Geschwister hatten Blut geleckt und aus den geplanten drei Videos wurden inzwischen 208. Die Videos nimmt Marina meist selbst mit einer kleinen Filmkamera auf, Bruder Robin schneidet sie dann zusammen.

Das Handy ist fast immer dabei.
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Für die Drehs auf dem Reiterhof, auf dem die Pferde stehen, holte sich die Familie eine Drehgenehmigung. „Ich filme viel über mein alltägliches Leben, die Pferde sind immer mit dabei“, erzählt die Schülerin. Ideen und Themen für ihre Videos überlege sie sich spontan und ohne Script, denn das mache YouTube aus. „Manchmal brauche ich aber auch mehrere Versuche, weil ich mich verspreche oder lachen muss“, verrät sie. Eines ihrer Lieblingsvideos ist der Jahresrückblick aus 2018. „Da sieht man auch, wie ich mich im Reittraining verbessert habe.“
Der YouTube-Kanal rentiert sich mittlerweile
Die meisten ihrer Mitschüler wissen, dass Marina auf YouTube aktiv ist, viel darüber gesprochen werde allerdings nicht. „Die sind ja auch nicht alle so pferdeverrückt wie ich“, sagt sie. „Aber ich glaube, die haben mich trotzdem alle abonniert.“Mit anderen YouTubern tauscht sie sich auf speziellen Bloggertreffen aus. „YouTube steht da aber gar nicht so sehr im Vordergrund. Höchstens mal die Kommentare, die man von anderen zu seinen Videos bekommt.“ Man knüpfe hauptsächlich Freundschaften und tausche sich über das Pferde-Hobby aus. „Und manchmal bekommt man Tipps von älteren YouTubern zum Business auf der Internetplattform“, sagt Robin.
Mit YouTube Geld verdienen
Neben Hobby-YouTubern wie Marina (13) bestreiten heute auch viele Menschen ihren Lebensunterhalt über einen eigenen Kanal auf der Internet-Videoplattform. „YouTube hat ein bestimmtes Werbebudget, das auf alle YouTuber verteilt wird“, erklärt Marinas Bruder Robin. Die Voraussetzung: 60 000 angeschaute Videominuten pro Monat. Für Marina kein Problem. Allein ein Video auf ihrem Kanal „Marina und die Ponys“ wird im Schnitt bis zu 40 000 mal angeklickt. Insgesamt haben die Videos der 13-Jährigen bereits 15,6 Millionen „Views“ erhalten.
Die Werbung werde mit Einverständnis der Kanalinhaber auf die Videos gelegt. Auf Art und Länge der Spots haben die YouTuber aber keinen Einfluss, sagt Robin. Die Inhalte werden aber thematisch an die Kanäle angepasst. „Außerdem werden wir immer wieder angeschrieben, ob wir nicht Werbung für bestimmte Reitprodukte machen möchten. Die werden uns dann kostenlos zugeschickt und es gibt Geld, wenn wir sie in die Kamera halten.“ Robin: Wie viel Geld die Familie monatlich mit YouTube verdient sei unterschiedlich, aber „da kann man auch schon mal in den vierstelligen Bereich kommen“. (lth)
Denn mittlerweile ist aus dem Hobby auch ein kleines Geschäft geworden. „Wir haben YouTube als Kleingewerbe angemeldet“, erklärt der 23-Jährige. Mit den Videos verdienen die Geschwister über die Anzahl der Klicks und über Werbung tatsächlich Geld. Davon kaufen sie sich dann das Equipment, das sie für ihre Videos brauchen. „Der Rest wird gespart für später“, sagt Mutter Heike. Während sich Tochter Marina vorstellen kann, wie ihr prominentes Vorbild Annica Hansen auch beruflich ihr Geld mit YouTube zu verdienen, ist der Rest der Familie da etwas verhaltener. „Der Erfolg kann schnell nachlassen“, gibt Robin zu bedenken.
Sogar Fanpost kam schon in den Garten geflogen
Momentan sieht es allerdings nicht danach aus. Auf Reitturnieren und Veranstaltungen jubeln Marina sogar eigene Fans zu. „Das ist schon ungewohnt“, meint Mutter Heike. Sogar Fanpost flog schon aus dem Fenster des Schulbusses und landete im Garten.
Die Videos findet die Mutter mittlerweile gut. „Es ist schön zu sehen, dass die Kinder etwas Gemeinsames haben. Das ist ein echtes Familien-Ding geworden.“ Marina könne aber jederzeit aufhören, wenn sie keine Lust mehr habe. „Das alles muss immer im Rahmen einer 13-Jährigen bleiben.“