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„Umzug war der einzige Ausweg“Prozess in Waldbröl endet mit Geldstrafe

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DPA Strafgesetzbuch

Symbolbild

Waldbröl – Wüste Beschimpfungen und Beleidigungen waren es, die jetzt einen 55-Jährigen aus Nümbrecht vor das Amtsgericht in Waldbröl gebracht hatten. Dort wurde der Mann am Ende von Richter Dr. Fabian Krapoth zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Nümbrechter auch vor, er habe dem Nachbarn mit dem Tod gedroht, er wolle ihn abstechen und umbringen. Das sei alles gelogen, entgegnete der Angeklagte: „Da war ich nicht dabei.“ Er vermute, dass seine Nachbarn nach einem Streit um die Miete die Polizei gerufen hätten.

Angeklagter soll seine Frau belästigt haben

Der 59 Jahre alte Nachbar schilderte im Zeugenstand, dass er seit knapp zehn Jahren gemeinsam mit dem Angeklagten in einem Sechsparteienhaus wohne und sie anfangs gut miteinander ausgekommen seien. Seit 2017 habe der Beschuldigte jedoch begonnen, seine Frau zu belästigen. Als er ihn deshalb zur Rede gestellt habe, sei die Antwort gewesen: „Demnächst gibt’s was auf die Fresse.“

Im August vergangenen Jahres habe er eines Tages den Müll zur Tonne bringen wollen. Dabei habe der Beklagte ihn geschubst, beschimpft und auch bedroht. Zudem habe er ihn als „Spasti“ und „Depp“ bezeichnet. Daraufhin habe seine Frau die Polizei gerufen. „Ich kann mir den Ursprung der Differenzen nicht erklären“, sagte der Zeuge. Seine Frau und er seien deswegen jedoch im Dezember umgezogen: „Wir sahen keinen anderen Ausweg mehr.“

Mit Fraust und Tod gedroht

Seine Ehefrau erklärte sich die Ursache der Auseinandersetzungen durch ihre Beschwerde beim Vermieter wegen der von ihr gekürzten Nebenkostenabrechnung. Später habe sie erfahren, dass ihr Nachbar der Hausmeister sei und den strittigen Betrag erhalte. Daraufhin habe der ihr im Keller aufgelauert, sie bedrängt und beschimpft.

Nach dem Vorfall an den Mülltonnen habe sie zwei Tage später beim Lüften des Bades erlebt, wie der Nachbar ihren Mann auf der Heimkehr von der Arbeit abgepasst und gerufen habe: „Wenn Du Dich noch einmal bei der Hausverwaltung beschwerst oder die Polizei rufst, dann schlage ich Dir alle Zähne aus.“ Mit erhobener Faust habe er dann gedroht: „Ich werde auf Dich in jeder Ecke lauern; und wenn ich Dich erwische, dann bringe ich dich um“.

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Danach hätten sie sich nur noch zu zweit aus dem Haus getraut und schließlich beim Vermieter einen vorzeitigen Auszug erwirkt. „Sie haben das Ehepaar in arge Bedrängnis und Not gebracht“, befand Richter Dr. Krapoth und verurteilte den Angeklagten zu der Geldstrafe: „Ich hoffe, dass Sie sich nicht mehr über den Weg laufen.“ (kup)