AboAbonnieren

Artenvielfalt in OberbergSchahien Hupperth hilft mit Fachwissen zu Tier- und Pflanzenarten

Lesezeit 3 Minuten
Klatschmohn blüht am Rande des Kurparks vor einem blauen Himmel, an dem lockere Bewölkung entlangzieht.

Klatschmohn und andere Wildkräuter bereichern die Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen. Kreislandwirt Bernd Schnippering wirbt dafür, die Biodiversitätsberatung in Anspruch zu nehmen.

Seit Oktober ist Schahien Hupperthin Oberberg und Rhein-Berg sowie für die Stadt Mettmann als Biodiversitätsberaterin zuständig.

Das Thema Biodiversität ist nicht seit gestern in aller Munde. Seit 2014 haben landwirtschaftliche Betriebe, zuerst in Erprobung, mittlerweile nahezu überall in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, Biodiversitätsberatung in Anspruch zu nehmen. Bisher aber nicht im Bergischen Land. Wie bei der Winterversammlung der Kreisbauernschaft kürzlich im Hückeswagener Kultur-Haus Zach bekannt gegeben wurde, ist der letzte weiße Fleck auf der nordrhein-westfälischen Landkarte nun auch geschlossen.

Seit Oktober des vergangenen Jahres ist Schahien Hupperth aus Leverkusen für die Kreisstellen Oberbergischer und Rheinisch-Bergischer Kreis sowie die Stadt Mettmann zuständig. Kreislandwirt Bernd Schnippering begrüßt es, dass nun auch die Kollegen im Bergischen Land diese Beratungsmöglichkeit nutzen können.

Biodiversitätsberaterin Schahien Hupperth im Porträt.

Biodiversitätsberaterin Schahien Hupperth

„Wir sind sehr froh. Das ist nicht ,noch mehr Firlefanz', sondern ein wichtiger Punkt für unsere Außendarstellung. Wir mussten für die Gelder zur Finanzierung unserer Stelle durchaus kämpfen“, sagt Schnippering. „Ich wünsche mir, dass das Beratungsangebot angenommen wird.“ Es gehe für die Landwirte nicht nur darum, auf die Straße zu gehen und für ihre Zukunft zu demonstrieren, sondern eben auch im Alltag auf den Höfen zu glänzen.

Schahien Hupperth: „Mein Master-Schwerpunkt waren Nutzpflanzen“

Schahien Hupperth ist 29 Jahre alt, kommt aus Leverkusen und hat in Bonn Agrarwissenschaften studiert. „Mein Master-Schwerpunkt waren Nutzpflanzen“, sagt die junge Frau, die seit Oktober bei der Landwirtschaftskammer angestellt ist und zuvor unter anderem auf dem Burscheider Thomashof gearbeitet hat. „Die Beratung ist kostenlos. Ich toure aktuell durch meinen Zuständigkeitsbereich und hoffe, dass demnächst das Telefon regelmäßig klingelt.“

„Grundsätzlich steht die Beratung zur Biodiversität im Vordergrund, also zur Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme am Land, in der Luft und im Wasser“, erläutert Hupperth.„Wir vermitteln Fachwissen zu regionalen Tier- und Pflanzenarten und stellen die aktuellen Förderprogramme vor.“ Wichtig sei dabei der individuelle Zuschnitt der Beratung. „Im Gespräch geht es darum, die passenden Maßnahmen für den jeweiligen Betrieb zu finden. So werden wir etwa Luftbilder ansehen, um den Überblick zu bekommen. Ich stelle auch den Kontakt zum Naturschutz vor Ort her und fungiere als langfristige Ansprechpartnerin für den Betrieb“, sagt die 29-Jährige.

Bei der Förderung der Artenvielfalt gehe es nicht darum, so viele Maßnahmen wie möglich umzusetzen, sondern eben diejenigen, die sinnvoll sind. „Alles muss ineinandergreifen, der Standort, die Fläche, die Zielsetzung und natürlich der Hof selbst. Daher ist es auch wichtig, dass die Beratungen möglichst vor Ort im Betrieb stattfindet“, sagt Schahien Hupperth. Während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass eine virtuelle Beratung möglich ist. „Aber bestenfalls treffen wir uns natürlich auf dem Hof.“

Für Schahien Hupperth geht es nun in erster Linie darum, in ihrem Zuständigkeitsbereich präsent zu werden. „Ich hatte tatsächlich noch keinen Beratungstermin. Dafür aber eine sehr intensive Einarbeitungszeit über sechs Wochen – das war sehr umfangreich und dafür bin ich auch sehr dankbar.“ In dieser Zeit hat sie nicht nur die Region kennengelernt, sondern auch ihre Kollegen und deren Einsatzgebiete.

Die Arbeit der Biodiversitätsberatung sei eine Chance für die Landwirtschaft, betont die Expertin und verspricht eine umfassende Betreuung. „Wenn aus der Beratung dann eine Planung wird, bekommen die Höfe eine ausgearbeitete Informationsmappe mit den Maßnahmen, den Daten, digitalen Skizzen für die Anträge und einen Jahresplaner mit den wichtigen Terminen.“


In Lindlar angesiedelt

Schahien Hupperth ist die Biodiversitätsberaterin für landwirtschaftliche Betriebe im Bergischen Land. Die 29-Jährige schließt die Lücke im Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer NRW und ergänzt das insgesamt zwölfköpfige Team. Kontakt: Shahien Hupperth, Bahnhofstraße 9, 51789 Lindlar, Tel.: (0 22 66) 4 79 91 39, Mobil: 0160/ 6 43 58 17, E-Mail: schahien.hupperth@lwk.nrw.de

www.biodiversitaet-nrw.de