Schulbeginn in OberbergSchulbusse nur spärlich besetzt
Oberberg – Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes ist am Montagmorgen an der Gesamtschule Reichshof in Eckenhagen ohne Gedränge gestartet. Nur die Abgangsstufen Q1 und Q2 müssen wieder persönlich erscheinen, zudem die Hälfte der Zehntklässler. In wöchentlichem Wechsel wird die andere Hälfte weiter auf Distanz unterrichtet. So waren es dann auch nur rund 220 Schüler, die mit Maske aus den Schulbussen der 18 Linien stiegen. Unterwegs hatte damit nahezu jeder eine ganze Sitzreihe für sich allein.
Ein Busfahrer schilderte, dass es schon sehr ungewohnt sei, mit so wenigen Schülern zu fahren, doch könne er so besser die Einhaltung von Abständen und der Maskenpflicht kontrollieren. Schülerin Janna machte das alles nichts aus: „Ich bin froh, dass ich wieder in die Schule kann.“
Am Busbahnhof in Gummersbach-Derschlag und den nahen Haltestellen bot sich morgens um 7.30 Uhr das gleiche Bild. Die Busse sind kaum besetzt, nur wenige Jugendliche steigen aus, um sich zur dortigen Gesamtschule aufzumachen.
Kapazitäten sollen eingeschränkt werden
Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner rechnet denn auch eher damit, dass sie in den kommenden Tagen die Kapazitäten eher wieder einschränkt: „Derzeit sind schätzungsweise 25 Prozent der Schüler unterwegs, wir aber fahren das volle Programm.“ Natürlich würden wegen der Pandemie andere Maßstäbe für die Besetzung eines Busses gelten, darum seien auf manchen Strecken in Gummersbach bis zu sechs Busse hintereinander im Einsatz. „Wenn davon aber die beiden letzten immer leer sind, nehmen wir sie wieder aus dem Fahrplan.“
Wie aber wird es aussehen, wenn wieder mehr Schüler in den Präsenzunterricht kommen? Güllner sagt: „Zwischen 7 und 8 Uhr erreicht der Busverkehr seine maximale Kapazität. Wenn wir in dieser Zeit 20 Busse zusätzlich einsetzen, stehen sie den Rest des Tages herum.“ Besser sei es, die Schulanfangszeiten zu entzerren.
Thema im Stadtrat
Die Fraktionen von CDU und UWG haben den Schülertransport kürzlich zum Thema im Wiehler Stadtrat gemacht. UWG-Ratsmitglied Jürgen Poschner findet es „beschämend“, wie sich der Schülertransport in den Wochen vor dem letzten Lockdown darstellte. „In der momentanen Pandemie erwarten wir von den Kindern, dass sie Abstand von einander halten sollen, transportieren sie aber eng in den Bussen.“
Für die Antwort auf eine gleichzeitig eingebrachte Anfrage der CDU-Fraktion hat die Stadt die Ovag hinzugezogen. Nach Auskunft der Verkehrsgesellschaft wurden wegen der Corona-Situation in Wiehl wie im ganzen Kreis zusätzliche Bustouren angeboten, sowohl im Linienverkehr als auch im Schülerspezialverkehr.
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Für die Schüler könne man weitere Reisebusse, etwa von der Firma Benninghoff, einsetzen. Eine wirkliche Entspannung bringe aber nur eine Entzerrung der Schulanfangs- und der Endzeiten des Unterrichts, hieß es auch dort. „Selbst wenn noch weitere Busse und Fahrer verfügbar wären und eingesetzt werden, erhöht dies zunehmend die Ineffizienz der eingesetzten Ressourcen und die entsprechenden Vorhaltekosten“, teilt die Ovag mit. Zudem müsse man Personal finden, das bereit wäre, für wenige – nicht zusammenhängende – Stunden am Tag zu arbeiten.
Die städtische Fachbereichsleiterin Alexandra Noss bemühte sich darum, die Erwartungen zu dämpfen: „Die Möglichkeiten sind eingeschränkt. Morgens um 8 Uhr wollen alle Kinder zur Schule kommen und mittags wieder nach Hause – und das nicht nur in Wiehl.“