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Treffen der Moped-FansSimson-Begeisterte fahren durch Wiehl

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Zahlreiche Simson-Liebhaber nahmen am Sonntag mit rund 80 Zweirädern an der 14. Ausfahrt der Simson Freunde Oberberg teil.

Wiehl – Nach und nach füllte sich am Sonntag der Platz des Supermarktes am Wiehler Bahnhof. Immer mehr Fahrer kamen auf ihren Simson-Mopeds knatternd um die Ecke gefahren und reihten ihre Zweiräder nebeneinander auf. An die 80 Simson-Maschinen fanden den Weg nach Wiehl und wurden von den vielen Anwesenden vor Ort interessiert bewundert. „So viele Teilnehmer hatten wir schon lange nicht mehr“, sagte Michael Koch. Er ist Mitglied im Club der Simson Freunde Oberberg und freute sich sehr, dass so viele, die seine Leidenschaft für Simson teilen, an diesem Tag an der Ausfahrt des Clubs teilnahmen.

Doch vor allem sind Koch und die anderen froh, dass überhaupt wieder Ausfahrten in einer größeren Gruppe stattfinden können. Zwei Jahre hintereinander waren diese pandemiebedingt ausgefallen. Gefahren wurden am Sonntag Tag 45 Kilometer. Von Wiehl ging es über Land nach Reichshof, vorbei am Blockhaus in Eckenhagen und wieder zurück nach Wiehl in die Ortschaft Angfurten. Für die Simson Freunde Oberberg war es bereits das 14. Treffen in insgesamt 16 Jahren. Die Tour endete dieses Mal bei Michael Koch zuhause mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.

Über einen Bekannten an erste Simson gekommen

Denn auch der Erfahrungsaustausch ist das, was für die Simson-Liebhaber die Treffen ausmacht. „Wir schauen uns natürlich gegenseitig die Simsons an, unterhalten uns übers Schrauben und tauschen uns aus, wer noch welches Ersatzteil zuhause hat“, berichtete Club-Mitglied Michael Schabon. Er selbst besitzt gleich drei Simsons: eine Schwalbe, einen Star und eine S51, Baujahre 1965 bis 1990. Über einen Bekannten, der damals auf Baustellen im Osten arbeitete und gelegentlich Simson-Mopeds mitbrachte, um sie im Westen zu verkaufen, kam Schabon an seine erste Simson.

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Das Simsontreffen in Wiehl.

100 D-Mark bezahlte er damals. Heute sind seine Zweiräder zwischen 2000 und 4000 Euro wert. Simson hat für ihn – ähnlich wie der Trabbi, der sich viele Jahre optisch kaum veränderte – absoluten Kultstatus. Längst hat er seine gesamte Familie mit seiner Leidenschaft angesteckt, sodass am Sonntag auch alle drei Simsons von Schabon bei der Ausfahrt zum Einsatz kamen.

Begeisterung für Motorsport liegt in der Familie

Angesteckt wurde auch Nina Seifert aus Marienheide-Kalsbach von ihrem Freund Chris Heimann. Die Begeisterung für Motorsport und Fahrzeuge habe es in der Familie zwar schon immer gegeben, Simson war für Nina Seifert aber neu. Mittlerweile hat aber auch sie Blut geleckt. Noch nimmt sie hinten auf der Simson ihres Freundes Platz, möchte künftig aber auch gerne selbst fahren.

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Mit dabei: Katja Vettermann, die mit mit ihrem Mann Eric Stein und ihren beiden Simson S51 nach Wiehl gekommen war.

Katja Vettermann ist da schon einen Schritt weiter. Sie ist mit ihrem Mann Eric Stein aus Leverkusen nach Wiehl gekommen. Beide sind große Simson-Fans. Das erste Moped bekam Stein damals von seinem Opa, der im Osten lebte. Nach und nach kamen immer mehr dazu. Seine beiden S51 hat er mit einzelnen, händisch angebrachten, Briefmarken verkleidet und zu einem echten Hingucker gemacht. Er und seine Frau sind froh, dass wieder Ausfahrten stattfinden. „Endlich geht’s wieder los“, sagte Katja Vettermann voller Vorfreude.