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Boosterimpfungen in OberbergOnline-Portal vergab Termine vor Ablauf der sechs Monate

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Boosterimpfung Symbolbild.

Oberberg – Philipp Schreyer machte sich am Donnerstagabend besonders gespannt zum Impfzentrum in Gummersbach auf – denn ob er trotz Termin tatsächlich seine Boosterimpfung erhalten würde, war für den 33-Jährigen unklar. Seine Befürchtung war, dass er wie schon andere Oberberger nach Hause geschickt würde, weil noch keine sechs Monate seit seiner Zweitimpfung vergangen sind. Zu seiner Überraschung bekam er den Booster trotzdem.

Vergabeportal ermöglichte auch frühere Termine

Als Grund für die Abweisungen anderer Booster-Willigen vermutet Schreyer anfängliche Unstimmigkeiten bei der Terminvergabe. Er berichtet, dass er am 23. November, also wenige Tage nach Freigabe des Vergabeportals, seinen Termin gebucht habe. „Auf den Seiten wurde darauf hingewiesen, dass eine Boosterimpfung erst nach sechs Monaten empfohlen wird, jedoch bei ausreichender Zahl an Impfdosen auch bereits nach fünf Monaten zur Verfügung steht.“

Beim Ausfüllen der Felder habe er angeben müssen, wann seine beiden ersten Impfungen erfolgten. Und obwohl das Vergabesystem wusste, dass seine letzte Impfung zum Zeitpunkt seiner anstehenden dritten erst fünf Monate zurückliegt, wurde sein Termin bestätigt. Als seine Freundin drei Tage später auch einen Termin buchen wollte, war das Portal geändert worden, sagt Schreyer: „Da war eine Buchung vor Ablauf der sechs Monate nicht mehr möglich.“

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Personen einfach so abzuweisen, die einen Termin haben, findet Schreyer nicht richtig: „Ich habe Verständnis, wenn angesichts der Impfstoff-Knappheit erst andere geboostert werden. Doch im digitalen Zeitalter hätte es doch möglich sein müssen, die vermeintlich falsch vergebenen Termine abzusagen.“

Wer geimpft wird liegt im Ermessen der Ärzte

Auf Nachfrage bestätigt der Kreis, dass es eine Systemumstellung gab. Seitdem können Termine nur noch nach sechs Monaten gebucht werden. Es liege aber im Ermessen der Ärzte, wen sie vor Ablauf der sechs Monate impfen. Deswegen habe es bis Freitag vorkommen können, dass ein Impfling abgewiesen wird, der andere aber nicht. Erst ab dem heutigen Samstag sollte es nicht mehr vorkommen, dass Impflinge wegen dieses Problems unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt werden. (ag)