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Oberbergischer Gastgeber26 Chöre aus NRW beim Leistungssingen in Morsbach

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Vor einem Jahr war der MGV Gastgeber unter anderem für den Frauenchor Fachingen.

Morsbach – Gesang kann Sport sein. Wenn ein Chor zum Leistungssingen antritt, hat er dafür monatelang trainiert. Die Prüfungen sind von Konzentration und hoher Anspannung geprägt, am Ende gibt es ausgelassenen Jubel und bittere Tränen, je nach Ergebnis.

26 Chöre treten beim Leistungssingen an

Diese einmalige Atmosphäre können Sänger und Zuhörer am Wochenende in Morsbach erleben – zum ersten Mal in der Musikgemeinde und 20 Jahre nach dem letzten Leistungssingen, bei dem der Kreischorverband Oberberg Gastgeber war, damals hieß er noch Sängerkreis Oberbergisch Land. Am Samstag, 18. Mai, von 10 bis 19 Uhr, und Sonntag, 19. Mai, 11 bis 18 Uhr, treten in der Kulturstätte im Abstand von jeweils 20 Minuten Gesangvereine aus ganz Nordrhein-Westfalen auf, insgesamt 26 Chöre mit 750 Sängerinnen und Sängern.

Zuhörer sind an beiden Tagen willkommen, teilt der gastgebende MGV Eintracht Morsbach mit, der auf dem Schulhof des Schulzentrums einen Biergarten herrichten wird.

Morsbach ist Oberbergs musikalischste Kommune: Sechs der neun örtlichen Gesangvereine sind Meisterchöre. Der MGV Eintracht gehört dazu. Und er hat erst im vergangenen Jahr bewiesen, dass er solch eine Veranstaltung stemmen kann. Das 105-jährige Bestehen war Anlass für ein Sängerfest mit nicht weniger als 2600 Teilnehmern.

Leistungssingen

Der Titel „Meisterchor“ ist eine Auszeichnung für Mitgliedschöre des Deutschen Chorverbandes, die das verbandsinterne Leistungssingen erfolgreich durchlaufen haben. Der Titel steht am Ende eines dreistufigen Verfahrens. Er wird auf fünf Jahre verliehen. Im ersten Schritt müssen sich die Gesangsvereine als „Leistungschor“ qualifizieren und danach als „Konzertchor“, bevor sie erstmals zur Meisterchorprüfung zugelassen werden.

Beim Meisterchorsingen trägt der teilnehmende Chor ein Volkslied, ein durchkomponiertes Volkslied, einen Wahlchor sowie ein Wahlpflichtchorwerk vor. Der Titel wird errungen, wenn mindestens ein Volkslied und ein Chorwerk mit „sehr gut“ und die beiden anderen Werke mit wenigstens „gut“ bewertet werden. Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem. 25 bis 21 Punkte bedeuten sehr gut, 20 bis 16 Punkte gut. Bewertet wird der Chor durch eine Jury. Kriterien sind unter anderem Intonation, Tonreinheit, Aussprache, Dynamik, Auffassung und künstlerische Gestaltung der vorgetragenen Werke.

Der Chorverband NRW ermuntert seine Mitglieder, in dieser Weise ihren Leistungsstand zu überprüfen: „An der Intonation wird gefeilt, dynamische Läufe festgelegt, der Text genau betrachtet und musikalisch umgesetzt. Es wird aufeinander gehört“, heißt es über die Vorbereitung auf die Prüfung. „Diese, manchmal neu gewonnenen Tugenden werden auch andere Stücke des Chorrepertoires ,wie von selbst qualitativ steigern. Insofern wird jeder Chor – ganz gleich mit welchem Ergebnis er abgeschnitten hat – schon durch die intensive Vorbereitung zum Gewinner.“ (tie)

Heimischer Chor will’s wissen

Als der Landesverband an den Kreischorverband (KCV) herantrat und darum bat, ein Leistungssingen zu organisieren, setzte dieser folglich auf die Morsbacher. Wilfried Rausch vom KCV-Leitungsteam freut sich über das hochkarätige Teilnehmerfeld: „Das sind nicht irgendwelche Vereine, sondern allesamt Spitzenchöre.“ Die meisten treten an, um den Meisterchortitel zu erringen, einige bemühen sich noch um die vorhergehenden Qualifikationsstufen (siehe Kasten). Als einziger oberbergischer Chor am Start ist der MGV 1854 Marienberghausen, der unter der Leitung von Konrad Ossig zum vierten Mal den Meisterchortitel holen will. Die Stunde der Wahrheit schlägt für die 25 Marienberghausener am Samstag um 16.20 Uhr.

Der minutengenaue Zeitplan sieht vor, dass sie von 15.05 bis 16.05 Uhr Zeit für eine Probe haben, ab 16.15 Uhr müssen sie sich für ihren Auftritt bereithalten. Die Veranstalter stellen jedem Chor einen eigenen Betreuer, damit nichts schiefgeht. Um einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten, sind die Saaltüren während der Chorvorträge geschlossen.

In Oberberg bekanntes Jurymitglied

Die vierköpfige Jury wird von einer in Oberberg gut bekannten Musikerin angeführt: Claudia Rübben-Laux ist nicht nur Landeschorleiterin, sondern dirigiert auch den Frauenchor Oberbantenberg. Im Programmheft wünschte sie den Teilnehmern „den bestmöglichen musikalischen Erfolg und zugleich die Freude daran, Gemeinschaft mit anderen zu erleben“.