Erfahrung fürs LebenOberwiehlerin leistet Freiwilligendienst in Namibia
Oberwiehl – Alles begann mit der Ausstrahlung von „Ein Herz für Kinder“ vor einem Jahr. Nun ist es wieder soweit, am Samstag wird die neueste Auflage der Spendengala (ZDF. 20.15 Uhr) übertragen. Damals wurden Lena Palm und ihre Hilfsorganisationen „Wadadee Cares“ ausgezeichnet. Klara Alberts, die vor dem Abitur stand, wurde von ihrer Mutter auf die Fernsehsendung aufmerksam gemacht. „Der Beitrag von Lena Palm war so ergreifend, dass es mich sofort mitriss“, erinnert sich die 18-jährige Oberwiehlerin.
„Ich wusste direkt, dass dieses Projekt genau das Richtige für mich ist, um etwas mit meinem eigenen Zutun bewegen zu können.“ Wadadee Cares unterstützt verschiedene Projekte darunter Vorschulen, Kinderheime, Nachmittagsbetreuungen, Kinderheime und Suppenküchen in Katutura, einem ehemaligen Township von Windhoek im südafrikanischen Namibia.
Zu wenige Schulen
Dann kam die Corona-Pandemie. Klara Alberts hatte im Sommer ihren Plan schon fast aufgegeben. Ende September ergab sich dann doch eine Möglichkeit. „Die Fluggesellschaft nahm wieder Kurs nach Windhoek auf, und die Zahl der Infizierten in Namibia sank konstant.“ Am 14. Oktober landete sie in Windhoek, Namibias Hauptstadt.
Das Wort „Wadadee“ bedeutet so viel wie „Es geht jeden etwas an.“ Klara Alberts hat mehrere Aufgaben im Rahmen des Hilfsprojekts. So hilft sie in einer Vorschule beim Englisch-Unterricht. „In Namibia gibt es zwar eine Schulpflicht, aber in Katutura nicht genügend Schulplätze für alle Kinder“, erläutert Klara. „Ohne unser Team vor Ort wäre den Kindern der Zugang zu Bildung verwehrt.“ Auch in diesem Jahr konnten, trotz des langen Unterrichtsausfall während des Lockdowns, die rund 80 Kinder der Vorschulklasse erfolgreich für die Grundschule vorbereitet werden.
13 Kinder in Kinderheim
Ein weiteres Projekt ist das „Home INAMi“, was so viel bedeutet wie „Haus der Liebe“. In diesem Kinderheim leben zurzeit 13 Kinder im Alter von einem bis 16 Jahren. Alle haben traumatische Erfahrungen hinter sich: Einige wurden von ihren Eltern verstoßen, andere sexuell missbraucht. Aufgrund der Drogensucht der Mutter während der Schwangerschaft leiden manche unter Entwicklungsverzögerungen. Im Kinderheim bekommen die Kinder Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Ein Gruß in die Heimat
Alle Auslandsoberberger sind eingeladen, sich zur Jahreswende über die Zeitung in der Heimat zu melden. Wie und wo verbringen sie die Festtage? Inwiefern sind sie persönlich und ihr Umfeld von der Corona-Krise betroffen? Mit welchen Sorgen und Hoffnungen gehen ihre dortigen Bekannten ins neue Jahr? Was haben sie im Ausland gelernt? Was vermissen sie, wenn sie an die Festtage in Oberberg denken? Beteiligen können sich alle Landsleute, die die Festtage in diesem Jahr aus privaten oder beruflichen Gründen im Ausland verbringen. Sei es im Rahmen eines kurzen Urlaubs, eines längeren Aufenthalts oder sogar, weil sie ausgewandert sind.
Wir möchten von den Auslandsoberbergern gern wissen, wo sie in Oberberg gelebt haben und warum sie im Ausland sind. Schön wäre es, wenn Sie ein Foto anfügen könnten, das Sie in Ihrer exotischen Umgebung zeigt. Wenn Sie von einem Freund oder Verwandten im Ausland wissen, erzählen Sie ihm von der Aktion. Möglichst bald sollten die Auslandsoberberger per E-Mail (redaktion.oberberg@ ksta-kr.de) oder per Post (Lokalredaktion, Postfach 10 07 63, 51607 Gummersbach) oder ein paar Zeilen schicken. (r)
„Es wärmt jeden Tag mein Herz zu sehen, wie liebevoll die Kinder miteinander umgehen“, schwärmt Klara. „Die Großen kümmern sich um die Kleinen und man sieht, dass sie gemeinsam mit ihrer Hausmutter Sheila zu einer Familie zusammengewachsen sind.“ Auch Babys und Kleinkinder werden betreut. Leider mangele es dem Hilfsprojekt aber an geeignetem Mobiliar, sagt Alberts. Aktuell sammelt „Wadadee cares“ darum Geld für Matratzen, Betten und Wickeltische.
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Die Förderung durch „Ein Herz für Kinder“ kommt da gerade recht. Bereits zu Beginn ihres Aufenthaltes war Klara Alberts dabei, als ein Kamerateam für die Gala „Ein Herz für Kinder“ mit dem Starviolinisten David Garrett das Township besuchte. „Gemeinsam packten wir zahlreiche Essenspakete und verteilten sie.“ Klara kam mit dem Musiker ins Gespräch. „Er war sehr sympathisch.“ Schließlich hat sie mit den Kindern während des Sonnenuntergang einen Tanz aufgeführt. David Garrett spielte dazu die Violine, und alles wurde natürlich gefilmt. Klara verrät: „Ich glaube fast, dass ich auch mal im Hintergrund zu sehen sein werde.“