Oldtimer-Jubiläumsfahrt100 Teilnehmer kreisten „Rund um Nümbrecht“
Nümbrecht – Alt ist immer besser. Zumindest die Teilnehmer der 10. Oldtimer-Fahrt „Rund um Nümbrecht“ des MSC Nümbrecht würden dieser Phrase keineswegs widersprechen. Voller Stolz liebäugelten diese schon vor dem offiziellen Start der Jubiläumsfahrt mit ihren auf Hochglanz polierten Schmuckstücken auf dem Parkplatz des Nümbrechter Parkhotels.
Pünktlich um 9.31 Uhr gab der Vorsitzende des MSC,Jürgen Kohlmann, für das Rekordteilnehmerfeld von insgesamt 100 in den Klassen Touristen, Tourensport und Sport die Bahn frei. Zur Freude aller spielte das Wetter mit strahlendem Sonnenschein perfekt in die Karten. Denn: „Genau dafür sind diese Autos mal gebaut worden, um in der Sonne zu Cruisen“, so Kohlmann.
Für ein Kuriosum sorgte indes ein alter VW Golf, dessen Motor vor dem Start den Geist aufgegeben hat. Der sei wohl durch das häufige Anfahren in der Warteschlange überhitzt gewesen, wie Kohlmann den Vorfall erklärte. Gänzlich verspätet kam hingegen ein VW Bulli. Kohlmann zeigte sich jedoch flexibel und ließ den Wagen kurzerhand rückwärts zur Startlinie rollen. Ein Anblick, der in der zehnjährigen Geschichte bisher einmalig war.
Sieger der Klassen
Sport: Bernhard Steffan/Gudrun Wörner (Toyota MR2).
Tourensport: Anke Loos/Michael Reineck (Alfa Romeo 1300 GT).
Touristen: T1 (bis Baujahr 1976): Ulrich Timm/Heidrun Sesterheim (Mercedes 200/8).
T2 (bis Baujahr 1998): Ulf Wilke/Petra Niebuhr (Mercedes Benz W 123). (sbj)
Doch nicht nur die Fahrzeuge zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Im Dirndl bekleidet nahm Kathrin Bungenberg, gebürtig aus Much, wohnhaft jedoch im niederländischen Rotterdam, zusammen mit Niki Jegen erstmals an der Fahrt Teil. Mit dem Porsche 914 aus dem Jahr 1972 bildeten die Anfängerinnen einen Teil der drei Fahrzeuge umfassenden Kolonne, aus Holland, zu denen auch die Eltern gehören. Im Falle des „Scheiterns“ hatten die beiden jedoch schon eine Notlösung parat: „Wenn wir eine Abbiegung verpassen setzen wir uns einfach auf die Terrasse.“ Um genau solchen Szenarien vorzubeugen, wurden die Neulinge vor dem Start der Fahrt bereits intensiv eingewiesen. Klärungsbedarf gab es vor allem beim Boardbuch und den sogenannten Chinesenzeichen, nach denen die Teilnehmer der Touristenklasse fahren müssen. Die Brüder Marco und Jens Wirtz nahmen sich für die Fahrer Zeit und stellten sich den Nachfragen. Dabei hoben sie vor allem die Wichtigkeit der Schilderkontrollen hervor, wo die Stempel für den jeweiligen Abschnitt abgeholt werden mussten. „Die Einführung ist wichtig, damit die Neulinge einen Überblick über Hinweisschilder, Kreuzungen und Hindernisse bekommen. Die alten Hasen wissen schon was sie tun“, erklärt Kohlmann.
Zu den erfahren Fahrern zählt auch Tomas Hammer. In seinem Citroën DS 20 Break war er bereits zum sechsten Mal dabei – und dieses Mal sogar mit Hündin Lissi, die normalerweise nicht in den heiß geliebten Autos Platz nehmen darf, wie Frau Agnieszka Reese verriet. Besonders am „Oldtimer-Leben“ gefallen ihr die Blicke der Menschen: „Alle lächeln einem zu, obwohl man sich nicht kennt. Das ist ein sehr positives Gefühl und macht einfach Spaß.“
An diesem Sonntag musste sich das Duo diese Aufmerksamkeit allerdings mit 99 weiteren Teilnehmern teilen.