Ortskern wird schönerDas Gestalten und Entwickeln in Nümbrecht geht weiter
Nümbrecht – Wie ein Postkartenmotiv: Kleine Wasserfontänen sprudeln plätschernd aus dem Boden, Kinder spielen unter der großen Kastanie, die Eltern sitzen auf Bänken daneben. Ein Eiscafé grenzt an, gegenüber öffnet sich in Nümbrechts Mitte Niedens Garten, der heute zum Teil die Terrasse des Restaurants Manufaktur beherbergt. Tische unter freiem Himmel mit Blick auf den Dorfplatz der Schlossgemeinde bietet auch das Restaurant Quattro Stagioni.
Was im Jahr 2013 mit ersten Planungsskizzen und auch dem Verschicken erster Förderanträge begonnen hat, steht jetzt vor dem Abschluss: das Gesamtpaket zur Umgestaltung des Ortskerns der Gemeinde. Es firmiert inzwischen als „Integriertes Handlungskonzept 1“ (InHK) – die nachträgliche Nummerierung deshalb, weil mittlerweile das InHK 2 vor seiner Umsetzung steht.
Neue Sichtachsen sind entstanden
Neun Millionen Euro hat das erste Paket gekostet, wovon 6,5 Millionen als Fördermittel nach Nümbrecht geflossen seien, erklärt Fachbereichsleiter Manfred Schneider. Geld, das nicht nur in den Dorfplatz floss, sondern auch in die Hauptstraße, den Kirchplatz, den Knottenweiher am Park-Hotel, das für sichtbare Veränderungen gesorgt hat und für die Schaffung neuer Sichtachsen.
Ein neues Hotel für Nümbrecht?
Das Münchener Büro Projekt M stellte in der jüngsten Ratssitzung Zwischenergebnisse in Bezug auf die zukünftige Ausrichtung des Park-Hotels und des Sportparks mit Golfanlage vor. „Das Geschäftsmodell des Park-Hotel basiert in erster Linie auf dem Seminargeschäft mit Ergänzung im Wellness- und Sportbereich“, berichtet Bürgermeister Hilko Redenius auf Nachfrage. „Der Rat hat im Frühjahr ein Beratungsunternehmen beauftragt, die zukünftige Ausrichtung sowie die Positionierung des Park-Hotel im InHK 2 in Nümbrecht und in der Region zu untersuchen.“ Zusammengefasst sei das Ergebnis: Die Zukunft des Park-Hotels sehe eine Verlagerung in Richtung Wellness mit einem gleichberechtigten Anteil an Seminaren vor.
„Dabei könnte die Zukunft des Sportparks in einem eigenständigen Resort-Hotel/Sport liegen. Die Umsetzung sehen wir durch ein erfahrenes externes Betriebsmanagement – eine namhafte Hotelkette – auf Basis privater Investitionen“, so Redenius. Auf Basis dieser Informationen habe der Rat eine Detaillierung der Pläne und Vorstellung zur Beratung. (sül)
Und all das rechtzeitig zum natürlich nicht vorhersehbaren, aber gewünschten und beabsichtigten Plus an Besuchern und Tagesgästen seit beginn der Coronapandemie. „Sonst haben wir hier im Rathaus zwei, manchmal drei unserer Wanderkarten pro Woche verkauft. In letzter Zeit waren es bis zu fünf am Tag“, sagt Bürgermeister Hilko Redenius. „Gerade bei schönem Wetter“, ergänzt Bauamtschef Schneider, „ist der Ort corona-voll“.
Das Fazit des bisherigen Umbaus falle durchweg positiv aus, sagt Redenius. „Es kommt Lob von allen Seiten“, berichtet er. Das führt Redenius darauf zurück, dass Verwaltung und Politik von Anfang an auf eine möglichst breite Beteiligung der Bürger gesetzt hätten und die Nümbrechter viele eigene Ideen eingebracht hätten, die auch umgesetzt worden seien. „Für diese Beteiligung bin ich sehr dankbar.“ Dankbar ist er auch für die Geduld der Ladeninhaber, die während der Bauphase teils deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet hätten.
„Wenn man das Ortszentrum revitalisieren will, dann muss man wissen: Wo wollen wir hin?“, erklärt Schneider. Um einen breiten Gesamtkonsens zu erreichen, müssen man die Menschen befragen – daran wolle man sich in Nümbrecht auch für künftige ähnliche Prozesse ein Beispiel nehmen. Um an begehrte Fördermillionen zu kommen, seien Kommunen ohnehin aufgefordert, Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, führt Rathauschef Redenius aus. „Und das führt dazu, dass die Menschen sagen: Das ist unser Dorf“, hat Schneider derweil festgestellt.
Das Kapitel InHK 1 geht nun dem Ende entgegen. Punktuelle Maßnahmen liegen noch an, etwa an der Meta-Herz-Straße, der Schustergasse, Begrünungen und Restarbeiten am Dorfplatz. Bis etwa Mitte August sollen auch die Arbeiten am Park-Hotel ein Ende finden, dann sollen Pflaster und Belag fertig sein. Schon unter das InHK 2 fallen die Arbeiten, die dann vom Hotel in Richtung Kurpark führen.
Im Mittelpunkt des InHK 2 stehen der Bildungscampus und die Weiterentwicklung des Tourismus, hier vor allem die räumliche Entwicklung des Kurparks und der angrenzenden Liegenschaften wie Minigolfanlage, Park-Hotel und Sportpark.
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