Projekt „Schule mit Courage“Paralympics-Sieger besucht Siebtklässler in Gummersbach
Gummersbach-Derschlag – Die Mädchen und Jungen mussten daran erinnert werden, dass die Pause begonnen hat, so lebendig und ohne Scheu hatten sie sich mit Paralympics-Sieger Valentin Baus unterhalten und ihre Fragen gestellt. Zum Abschluss kam einer der Siebtklässler zu dem Tischtennisspieler, fragte nach einem Autogramm und erklärte, ab jetzt der größte Fan des Sportlers werden zu wollen.
Baus, der in einem packenden Duell in Tokio seinen Dauerrivalen, den Chinesen Cao Ninging, erstmals geschlagen hatte, erzählte von der Vorbereitung auf seine nach Rio zweiten Paralympics, von den Tagen in Tokio bis hin zum Finale und den Stunden danach. Da prasselte so viel auf ihn ein, dass er fast zu spät zur Siegerehrung kam und auch noch ein Ermahnung bekam, weil er seine Jacke in der Eile nicht richtig angezogen hatte. Mit der Goldmedaille, die die Schüler vorsichtig durch die Reihen gaben, sei er am Ziel seiner Träume gewesen, sagte Baus. Bis dahin gab es auch Tiefs, doch lerne man daraus, immer wieder aufzustehen.
Valentin Baus: Seit dem 12. Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen
Die Schüler der Jahrgangsstufe sieben der Gesamtschule Gummersbach fragten ihn anschließend zu seinem sportlichen Werdegang, wollten aber auch wissen, wie der 26-Jährige, der mit Glasknochen geboren wurde, seinen Alltag zwischen Leistungssport und Studium meistert. Mit dem Tischtennisspielen habe er schon sehr früh begonnen, sagte Baus und das von Beginn an sehr intensiv. Seitdem er zwölf Jahre alt ist, ist er auf den Rollstuhl angewiesen, weil er immer Knochenbrüche gehabt hatte. „Trotzdem war ich nie unglücklich.“
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Der deutsche Parasportler des Jahres 2021 war auf Vermittlung von Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, nach Derschlag gekommen. Der Bergneustädter Beucher ist seit langem der Schirmherr des Aktionstags, an dem es um Menschen mit Behinderung geht. „Wir möchten die Schüler für ein soziales Miteinander sensibilisieren“, sagte Tutorin Kerstin Wolnasky als eine von acht Lehrern der vier siebten Klassen, an die sich in jedem Jahr das Angebot richtet. Es ist Teil der Projekttage „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, die immer im Januar anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz stattfinden. Unter verschiedenen Schwerpunkten und nach Jahrgängen getrennt geht es mit geladenen Gästen um Formen der Diskriminierung und Gewalt.