Rätsel gelöstStühle unter der Wipperbrücke gehörten Wipperfürther Polizei
Wipperfürth – Dank zweier aufmerksamer Leser unserer Zeitung ist das Rätsel um die Bürostühle unter der Wupperbrücke gelöst. In der Mittwochsausgabe hatten wir berichtet, dass unter der Brücke an der Radiumstraße fünf Schreibtischstühle stehen.
„Die Stühle standen vorher an der Ecke der Polizei, gegenüber von Edeka. Sie sollten sehr wahrscheinlich zum Sperrgut. Es wurden aber von Tag zu Tag weniger“, meldete sich Joachim Müller per E-Mail. Eine zweite Leserin rief gestern in der Redaktion an. Auch sie erzählte, dass die Stühle bis vor kurzem noch vor der Polizeiwache standen.
Wem gehört Sperrmüll?
Ist Sperrmüll, der am Straßenrand abgestellt wird, herrenlos? Und ist es erlaubt, solchen Sperrmüll einzusammeln? Das hängt vom Einzelfall ab.
Wird Sperrmüll von einem Eigentümer zu einem Abfuhrtermin angemeldet, dann gilt das Bereitstellen von Sperrmüll als „Übereignungsangebot“ an ein Entsorgungsunternehmen. Ein Mitnehmen ist nicht erlaubt und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. In der Praxis kommt das nur selten vor.
Anders kann es aussehen, wenn es sich um allgemeine
Abfuhrtermine ohne eine vorherige Anmeldung handelt. Wer hier nicht mehr benötigte Gegenstände auf öffentlichem Grund, also etwa dem Bürgersteig, vor die Tür stellt, erklärt damit, dass er auf seinen Besitz verzichtet. In vielen Kommunen regeln Abfallsatzungen die Details.
Quelle: www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/sonstige/4532/
„Ja, das waren unsere Stühle“ bestätigt Michael Tietze, Pressesprecher der Polizei. Die ausrangierten Stühle seien für den Sperrmüll am 4. Januar angemeldet gewesen. Doch offenbar hatte zuvor ein Unbekannter die Stühle mitgenommen. Streng genommen handelt es sich dabei um Diebstahl (siehe nebenstehender Text). Doch weil es sich um „Gegenstände geringen Wertes“ handele, werde die Polizei nicht ermitteln, so Tietze.
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Auch das Wipperfürther Ordnungsamt hat der Zeitungsbericht gelesen und wird jetzt reagieren. „Der Bauhof wird die Stühle unter der Brücke einsammeln, denn wir wollen vermeiden, dass sie irgendwann in der Wupper landen“, sagt Björn Unterstenhöfer, der Leiter des Ordungsamtes. (cor)