Räume unbenutzbarIm Dieringhauser Berufskollegs stinkt es
Dieringhausen – In Teilen des Dieringhauser Berufskollegs stinkt’s Schülern und Lehrern gleichermaßen: Nachdem sie erst über starken Geruch und dann über Kopfschmerzen klagten, wurden drei betroffene Klassenräume bereits im Sommer 2018 gesperrt.
Der Boden wurde geöffnet, seitdem wird gelüftet. Das hat die Situation zwar verbessert, weg ist der Geruch aber immer noch nicht. Das sollte jetzt eine Fachfirma erledigen, die Suche nach einem geeigneten Unternehmen verlief jedoch im Sande.
Gutachterbüro machte Messungen
Die betroffenen Räume waren im Zuge der Schulerweiterung 2012 auf den vorhandenen Altbau des Kollegs aufgesetzt worden. Anfangs scheint es keine Geruchsprobleme gegeben zu haben. Als sich die Klagen 2018 aber im Sommer 2018 häuften, stellte ein Gutachterbüro bei Messungen „lufthygienische Auffälligkeiten“ fest.
Gesundheitsschädlich seien die zwar zu keiner Zeit gewesen, versichert die Kreisverwaltung auf Anfrage mit, der unangenehme Geruch sei jedoch nicht akzeptabel gewesen. Die Klassen im fünften Stock wurden geräumt und andernorts in der Schule untergebracht.
Chemische Reaktion im Boden
Als Quelle der Belästigung war schnell der Aufbau des Bodens identifiziert. Zwar waren Kleber, Spachtelmasse und Bodenbelag jeweils als unbedenklich zertifiziert, doch offenbar kam es im Zusammenspiel dieser Komponenten mit dem Estrich oder dessen Epoxidharzabdichtung zu einer chemischen Reaktion. Und die, davon geht der Gutachter aus, sei des Gestankes Ursache.
Oberboden, Kleber und Spachtelmasse wurden daraufhin entfernt. Und auch die oberste Estrichschicht samt Epoxidharz wurde abgetragen und der Raum anschließend ein Vierteljahr lang gelüftet. Im Mai 2019 wurde die Luft erneut untersucht. Ergebnis: Die Werte waren zwar gesunken, weg war der Geruch aber immer noch nicht.
Folie sollte für Abhilfe sorgen
Um die Räume nun endlich wieder nutzen zu können, sollte für finale Abhilfe jetzt eigentlich eine Folie sorgen, mit welcher der verbliebene Unterboden luftdicht verpackt und dann neu aufgebaut werden sollte. Doch diese Lösung hat sich zerschlagen, denn der Kreis konnte partout keine Firma finden, die diesen Auftrag hätte übernehmen wollen.
Dem Bauausschuss erklärte Gabriele Keil-Riegert, die Chefin der Liegenschaftsverwaltung des Kreises, die Gründe: Um diese Arbeiten durchzuführen, bräuchten Unternehmen einen speziellen Sachkundenachweis. Der müsse regelmäßig erneuert werden und sei teuer. So teuer, dass es sich angesichts der wenigen derart speziellen Aufträge für die Firmen nicht lohne, ihn zu haben.
Jetzt wird erst einmal weitergelüftet
In der Zwischenzeit wurde auch eine Abdichtung mit Gussasphalt geprüft. Das würde vielleicht funktionieren, kommt aus statischen Gründen in diesem Bereich der Aufstockung aber auch nicht in Betracht. Was bleibt? Doch noch ein Fachunternehmen mit Sachkundenachweis finden oder lange weiterlüften, bis die Räume von sich aus wieder nutzbar sind.