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Rasende AutosAnwohner in Liefenroth sind sauer über Kontrollen außerhalb des Ortes

Lesezeit 3 Minuten

An der Straße zu spielen ist für Kinder in Liefenroth „viel zu gefährlich", sagen die Mütter.

Gummersbach – Die Bewohner von Gummersbach-Liefenroth sind sauer: Seit Jahrzehnten kämpfen sie dafür, dass Maßnahmen ergriffen werden, die die Raserei in ihrem Ort beenden. Doch getan hat sich nichts. Als kürzlich dann aber an einer temporären Baustelle nur wenige Meter außerhalb von Liefenroth, die aktuell nur mit Tempo 50 durchfahren werden darf, das Tempo kontrolliert und etliche Autofahrer angehalten wurden, hatte man im Ort den Kaffee endgültig auf.

„Warum da und nicht hier?“

„Warum da und nicht im Ort?“, fragt Lothar Winkelhoch, der seit Jahren mit seinen Nachbarn alles versucht hat, den Kreis und die Polizei zu Maßnahmen bewegen. Am Ende hätten sich die Beteiligten die Zuständigkeiten hin- und hergeschoben, ohne das etwas im Sinne der Dorfbewohner passiert wäre.

Zu den Urgesteinen im Dorf gehören auch Inge und Hermann Platzen, die jetzt ebenfalls zum Ortstermin gekommen sind. Gerade am Morgen und nachmittags sei es besonders schlimm, sagt Hermann Platzen.

Wenn der Berufsverkehr aus Richtung Strombach nach Vollmerhausen rolle, halte sich vielleicht noch eines von zehn Autos an Tempo 50, berichtet Platzen verärgert.

Laut hupend durch den Ort

Dabei hatte schon der ehemalige und erst kürzlich verstorbene Gummersbacher Stadtdirektor Dr. Hansjochen Kochheim mit den Liefenrothern über Maßnahmen beratschlagt. „Er hat uns geraten, unsere Autos zur Verkehrsberuhigung auf die Straße zu stellen“, erinnern sich Dorfbewohner wie Winkelhoch.

Doch das habe dann dazu geführt, dass abgestellte Fahrzeuge angefahren und beschädigt worden seien. „Oder verärgerte Autofahrer fahren laut hupend durch den Ort, weil ihn dieses Hindernis nicht passt“, berichtet ein anderer Anwohner. Schlimm ist nach den Schilderungen einiger besorgter Mütter die Situation für kleine Kinder. An der Straße spielen könnten die gar nicht, sagen Lydia Weber und Agnessa Schulmeister. Und an die Bushaltestelle im Ort lassen die Mütter ihre Kinder auch nur in Begleitung, weil sie Angst haben, dass ihre Sprösslinge „platt gefahren werden“, wie es die Mütter drastisch nennen.

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Doch was erwarten die Dorfbewohner? Winkelhoch sagt, dass die Situation im Dorf in die Verkehrskommission beim Oberbergischen Kreis gehöre. Auch wenn Liefenroth vielleicht nicht als Unfallschwerpunkt in den Statistiken stehe, dürfe man nicht so so lange warten, bis im schlimmsten Fall ein Kind totgefahren werden, meinen die Liefenrother.

Schwellen im Dorf wären für viele ein probates Mittel – oder auch Tempo 30. Vorschläge, die sie in der Vergangenheit bereits gemacht haben aber nicht erhört wurden. Zumindest regelmäßige Tempokontrollen würde man sich dort wünschen, auch für den Fall, dass das in Liefenroth auf Grund der örtlichen Gegebenheiten nicht so einfach sein soll, wie man Dorfbewohnern schon von Behördenseite gesagt habe.

Hoffen auf ungefährdetes Spielen

„Aber an der Baustelle außerhalb der Ortes ist es ja auch gegangen“, ist im Ort der Ärger nicht zu überhören. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass die Kinder, die im Ort keinen Spielplatz haben, irgendwann vielleicht doch nicht immer nur in einer kleinen Seitenstraße ungefährdet spielen können.

Kreissprecher Philipp Ising sagte auf Nachfrage, dass es im Ort zwei Messstellen gebe. Das Problem seien aber parkende Autos, die eine Messung mit einem Radarwagen unmöglich machten. Daher habe man auch die Anwohner angeschrieben.