Rassismus-StreitBergneustadts Bürgermeister ruft Beteiligte zur Mäßigung auf
Bergneustadt – Im offenen Streit zwischen dem FWGB-Fraktionsvorsitzenden Mehmet Pektas und der UWG-Fraktion um Ratsmitglied Sven Oliver Rüsche und den Fraktionsvorsitzenden Jens-Holger Pütz hat sich jetzt auch Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul geäußert: „Da hat sich etwas gegenseitig hochgeschaukelt.“ Inzwischen habe das eine Grenze überschritten: „Vor allem wenn ich mich als Bürgermeister in der Sache auch deshalb nicht äußern kann, weil ich von der Polizei als Zeuge in Strafverfahren vernommen werde.“
Diskussion in der Sache muss möglich sein
Thul ruft alle Seiten zur Mäßigung auf und will sich dazu auch zu Beginn der Ratssitzung am Mittwoch äußern. Immer wieder sei er nach den Rassismus-Vorwürfen aus der FWGB und den gegenseitigen Strafanzeigen von Pektas und Rüsche dazu aufgerufen worden, sich zu äußern. „Eine solche Richterfunktion steht mir als Bürgermeister allerdings nicht zu.“ Diskussion in der Sache müsse möglich sein – „auch mit Polemik, selbst wenn mir das im Einzelfall nicht schmecken sollte“. Wenn Äußerungen wie die über „dumme Türken“ fallen, sei das aber mit Sicherheit nicht mehr im Rahmen.
Thul erklärte, auch Einzelgespräche mit den Beteiligten zu führen. Sein Vorstoß habe unmittelbar nichts mit einem neuen Vorfall beim informellen Treffen der Fraktionsvorsitzenden in der vergangenen Woche zu tun. Dabei waren Pütz und Pektas so aneinandergeraten, dass der Satz „Gehen wir doch vor die Tür!“ gefallen sein soll. Sowohl Pektas als auch Pütz bestätigen auf Nachfrage den Vorfall.
Der UWG-Fraktionsvorsitzende bestreitet allerdings, diesen Satz als erster gesagt zu haben, und die Schilderung, dass vor allem er ausgerastet sein soll. Der Vorfall hatte auch noch vor dem Austritt von UWG-Fraktionsmitglied Hans Helmut Mertens in der vergangenen Woche stattgefunden.
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Beide sind offen für Gespräche, um die Situation zu klären. Pektas sagt aber auch: „Im Augenblick weiß ich noch nicht, was das bringen soll.“ Bürgermeister Thul wiederum betont, dass er keine Schuldzuweisungen machen will: „Das hat sich gegenseitig hochgeschaukelt.“