Urteil verschobenAngeklagter will Raubüberfall in Engelskirchen nur fingiert haben
Köln/Engelskirchen – Im Raubprozess gegen einen 49-Jährigen hat das Kölner Landgericht am Donnerstag einen vom Angeklagten gestellten Beweisantrag stattgegeben. Statt des erwarteten Urteils terminierte die 24. Große Strafkammer drei weitere Verhandlungstage im September.
Dem 49-Jährigen wird vorgeworfen im Januar 2021 mit mindestens zwei Mittätern ein Ehepaar in Engelskirchen in ihrem Haus brutal überfallen zu haben. Dabei sollen der Angeklagte und seine Mittäter sich als Paket-Boten getarnt haben. Als ihnen die Haustür geöffnet wurde — die Hausherrin erwartete tatsächlich ein Paket — wurden die Frau und ihr Mann überwältigt, mit Waffen bedroht und massiv eingeschüchtert. Nach dem Überfall sollen die Täter das Ehepaar mit Alkohol übergossen haben, um Spuren zu verwischen.
Staatsanwaltschaft beantragte Sicherungsverwahrung
Die Räuber sollen laut Anklage Wertgegenstände, Schmuck, Gold und Bargeld im Wert von rund 67 000 Euro erbeutet haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte für den mehrfach vorbestraften Gewalttäter schon in der Anklage die Sicherungsverwahrung. In seinem Beweisantrag wies der Angeklagte auf eine interessante Diskrepanz zwischen der Anklageschrift und der Aussage der mutmaßlich geschädigten Zeugin hin.
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Die hatte vor Gericht ausgesagt, dass ihrem Mann und ihr rund 115 000 Euro von der Versicherung erstattet worden waren. Der Angeklagte vermutet dahinter Versicherungsbetrug. Zudem will er mit der Vernehmung eines Sachverständigen und eines Bekannten des Ehepaares beweisen, dass der Raubüberfall nur fingiert wurde. Der Prozess wird am 5. September fortgesetzt. (bks)