Regional, saisonal und unverpacktDas Eckenhääner Lädchen hat seine Pforten geöffnet
Eckenhagen – Unweit des Eckenhääner Huus hat am Dienstag das Eckenhääner Lädchen im früheren Getränkemarkt Hundhausen seine Pforten geöffnet. Erst Mitte Dezember ist die Genehmigung von der Bezirksregierung Köln gekommen und seitdem liefen bis vorige Woche die Renovierungsarbeiten. Ähnlich wie in einem Tante-Emma-Laden vor 100 Jahren bietet der Laden auf 90 Quadratmetern Bio-Ware aus regionalen Quellen, Obst und Gemüse saisonal und vor allem unverpackt an. Der Vorsitzende des Vereins „Eckenhääner Lädchen“, Klaus Breidenbach, begrüßte seine Gäste zur Eröffnung coronagerecht vor der Eingangstür. Im November 2019 hatte sich der Verein im Eckenhääner Treff gegründet, um in Eckenhagen Lebensmittel grundsätzlich ohne Kunststoffverpackungen anbieten zu können. Inzwischen hat er gut 100 Mitglieder.
Das Projektvolumen von gut 30 000 Euro wird mit rund 20 000 Euro durch das Leader-Programm „1000 Dörfer – eine Zukunft“ gefördert, schilderten die Regionalmanagerinnen Heike Brand und Michelle Schmidt. Breidenbach freute sich über die Zuwendungen der Volksbank Oberberg in Höhe von gut 6000 Euro und einer Spende der Gemeinde von 2500 Euro, sodass dem Verein nur ein Eigenanteil von etwas mehr als 1000 Euro verbleibt. Bürgermeister Rüdiger Gennies bezeichnete das Lädchen als Aushängeschild für Nachhaltigkeit und Klimaschutz und einen Ort für soziale Kontakte. Frank Herhaus, Planungsdezernent des Kreises, freute sich sehr, in Corona-Zeiten auch einmal etwas wirklich Tolles präsentieren zu können.
„Einer alleine schafft das nicht“, meinte Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg. Er sah in dem Konzept den gemeinschaftlichen Gedanken einer Genossenschaft verwirklicht. Gemeinsam mit dem Eckenhagener Filialleiter Sebastian Funke überreichte er dem Vereinsvorsitzenden den Scheck zur Anschubfinanzierung.
Sortiment umfasst rund 160 Artikel
Beim Rundgang durch das Lädchen freute sich Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- und Touristinfo, dass es neben dem umfangreichen Lebensmittelangebot auch etwas zum Naschen gibt. Breidenbach erklärte, dass das Sortiment derzeit rund 160 Artikel umfasst, von Trockenprodukten wie Nudeln, Reis und Getreide über Öle, Essige, Eier und Milchprodukten bis zu Hygieneprodukten, Seife, Shampoo, Waschmittel und Allzweckreiniger. Regionales Gemüse kommt derzeit von dem Bergneustädter Marktbeschicker live2give, demnächst auch von einer Reichshofer Biobäuerin. Der neue Gemüsegarten hinter dem Heimatmuseum soll ebenfalls der Nahversorgung dienen. Daneben gibt es Tee, Kaffee und einmal in der Woche Brot auf Vorbestellung. Er ist gerne bereit, das Angebot um Kundenwünsche zu erweitern.
Nach einem vom Gesundheitsamt genehmigten Konzept sollen Kunden ihre eigenen Behältnisse mitbringen. Diese werden zuvor gewogen und das Gewicht wird nachher an der Kasse wieder abgezogen. Teilweise gibt es Pfandgläser oder Papiertüten. Coronabedingt werden die Waren derzeit von Bediensteten abgefüllt, später soll auch Selbstbedienung möglich sein. Die Haltbarkeit ist auf einem Schildchen unterhalb etwa der Bins, wie die Getreidesilos genannt werden, angegeben und ist vergleichbar mit verpackten Lebensmitteln.
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Breidenbach hofft, dass sich das neue Angebot schnell herumspricht und von den Kunden dauerhaft angenommen wird: „Mitte des Jahres werden wir wissen, wie gut sich der Laden trägt.“
Der Laden ist vormittags von Dienstag bis Samstag von 9 bis 12.30 Uhr, und nachmittags von Dienstag bis Freitag von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet.