Mehr als 500 PflanzenÖffentlicher Garten in Brüchermühle enstanden
Brüchermühle – „Wenn im nächsten Jahr alles blüht, wird man die unglaubliche Vielfalt sehen“, sagt Margit Frank, die mit ihrem Ehemann Rupert Olbeter einen Teil ihres Grundstücks einem Naturschaugarten gewidmet hat. Bei der Eröffnung am Samstag sagte Kreisumweltdezernent Frank Herhaus zu den rund 80 Gästen: „In den Städten lesen die Menschen die Zeitschrift Landlust – hier kann man sie erleben.“
Während Gärten einst der Lebensmittelproduktion gedient hätten, würden sie heute eher zur Entspannung genutzt. Es sei leicht, dabei zugleich etwas für den Insektenschutz zu tun, so Herhaus. Als Vorsitzender des Trägervereins der Leader-Region Oberberg begrüße er, dass das Projekt mit einem Volumen von gut 17 000 Euro mit knapp 14 000 Euro gefördert wurde. „Es ist schön, dass auch mit der Kleinprojektförderung so Vielfältiges umgesetzt werden kann“, ergänzte Regionalmanagerin Heike Brand.
Ein guter Beitrag für den Naturschutz
Bürgermeister Rüdiger Gennies freute sich über die hohe Resonanz. Das Areal sei ein guter Beitrag für den Naturschutz und biete zukünftig Insekten und Amphibien eine neue Heimat. Margit Frank hegt die Hoffnung, dass sich auch Arten wie die blauflügelige Ödlandschrecke, der Ameisenlöwe oder die Glockenblumen-Sägehornbiene auf dem insgesamt 1000 Quadratmeter großen Gelände ansiedeln werden.
„Wir haben die Vision von einem dichten Netzwerk von Naturoasen“, sagte Klaus Wopfner, Vorsitzender des Vereins „Naturgarten“, der den Bau des Gartens mit mehr als 20 Mitgliedern unterstützt hatte. Die Privatgärten in Deutschland nähmen eine größere Fläche ein als alle Naturschutzgebiete zusammen. „Es ist ein unberechtigtes Vorurteil, dass ein Naturgarten eine ungepflegte Wildnis sein muss.“
Heimat von mehr als 100 Tierarten
Projektleiter Dieter Bonkowsky berichtete, dass der früher artenarme Wildgarten mit über 500 Pflanzen in mehr als 100 Arten zu einem Lehr- und Lernort aufgewertet worden sei. So seien etwa wilde Karde, Natternkopf oder Ackerwitwenblume angesiedelt worden. Neben einem Teich mit Sumpfzone gibt es etwa eine Feucht-, eine Fett- und eine Magerwiese, ein Sandarium für Wildbienen, einen Totholzhaufen mit Käferkeller, eine Trockenmauer und eine Steinpyramide. Doch auch insektenfreundliche Zierstauden und Küchenkräuter haben ihren Platz gefunden. Der nicht gemähte Wildblumensaum sei wichtig als Überwinterungszone.
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Nach der Idee vor eineinhalb Jahren sei im Frühjahr die Förderung beantragt worden, so Bonkowsky. Ab Juni habe Landschaftsbauer Bernd Hebebrand die Fläche strukturiert und Wege angelegt. In Kooperation mit dem Naturgartenverein seien den Sommer und Herbst über schließlich die einzelnen Bereiche gestaltet worden. „Besuchen Sie diesen Ort regelmäßig das ganze Jahr über und lassen sich vom Zauber der Natur berühren“, lädt Margit Frank die Oberberger ein.