Reichshof – Buchstäblich in letzter Minute rettete die Feuerwehr Reichshof am Dienstagabend mehrere Fachwerkhäuser im Ortsteil Drespe. Dort stand eine Scheune im Vollbrand, jeweils nur wenige Meter von den drei historischen Häusern entfernt. Durch die Hitzeeinwirkung wurden bereits die Fassaden der nach Angaben eines Anwohners mindestens 200 Jahre alten Gebäude beschädigt.

Für die ersten Kräfte, die kurz nach 19 Uhr am Einsatzort eintrafen, war klar: Die Scheune selbst ist nicht mehr zu retten. Sofort wurde nachalarmiert, am Ende waren fünf Einheiten der Reichshofer Wehr mit etwa 50 Kräften im Einsatz. Als erste Einheit war der Löschzug West unter der Führung von Maik Fischbach vor Ort, wenige Minuten später auch die nachgefordeten Kräfte der Löschgruppen Mittelagger, Heischeid und Hunsheim sowie des Löschzugs Eckenhagen-Hespert. Die Einsatzleitung übernahm Brandoberinspektor Markus Bechstein.

Wesentliche Aufgabe der Feuerwehrleute war es, eine sogenannte "Riegelstellung" aufzubauen. Mit sehr viel Wasser sollte verhindert werden, dass die Flammen auf die benachbarten Gehäuse übergreifen. Die Taktik der Feuerwehr ging auf. Zwar wurden Fensterläden beschädigt und einige Scheiben sind geborsten, doch im Wesentlichen konzentrierte sich der Schaden auf die völlig abgebrannte Scheune mit einer Fläche von etwa 30 Quadratmetern. Nach dem Brand wurde sichtbar: Sie wurde als Garage genutzt, denn darin stand ein älterer 3er BMW-Kombi, der ebenfalls völlig ausgebrannt ist. Aus dem Feuer herausgezogen wurde eine Gasflasche, die in einer zum Wasserbad umfunktionierten Mülltonne gekühlt wurde.

Über Schadenshöhe und Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt, die Polizei hat bereits an der Einsatzstelle die Ermittlungen aufgenommen.

Der Einsatz zog sich mit den notwendigen Nachlöscharbeiten bis in den späten Abend.