Aufgrund der schlechten Witterung beim letztjährigen Kappesfest im November waren zwei Steingutfässer mit Sauerkraut übrig geblieben.
BauernhofmuseumBeim Brotbackfest am Wochenende in Eckenhagen ist auch Kappes im Angebot

Immer noch schmackhaft: Manfred Schöler (l.) und Hubert Nordhaus füllen das Sauerkraut ab, das heute verkauft wird.
Copyright: Michael Kupper
Hochbetrieb im Bauernhofmuseum „Dr Isenhardts Hoff“ – und das schon von der Eröffnung des zweitägigen Backesfestes an diesem Wochenende: Mehr als 20 Mitglieder des Eckenhagener Heimatvereins sind eifrig damit beschäftigt, die 25. Auflage des Brotbackfestes vorzubereiten. Und in diesem Jahr gibt es dort eine echte Besonderheit: Aufgrund der schlechten Witterung beim letztjährigen Kappesfest im November sind zwei Steingutfässer mit Sauerkraut übriggeblieben. Dieses wird nun erstmals beim Backesfest im Reichshofer Ort angeboten.
„Das ist völlig normal“, erklärt Werner Valperz, Vorsitzender des Heimatvereins. „Früher haben sich die Leute den ganzen Winter damit versorgt und meist hat es bis Ostern gereicht.“ Kappesmeister Manfred Schöler macht die Probe aufs Exempel und entfernt die Decksteine, die den eingelegten Weißkohl in den vergangenen fünf Monaten bedeckt haben. Sein Urteil: „Schön saftig, aber noch bissfest.“
Ständig kontrolliert, ob das Kraut ausreicht und richtig eingelegt ist
Schöler berichtet, dass er in dieser Zeit ständig kontrolliert habe, ob das Kraut ausreichend mit Salzlake bedeckt ist. Zwischendurch habe er sie auch komplett gewechselt: „Älter als sechs Wochen sollte die Lake nicht werden, sonst wird der Geschmack zu streng.“ Nach der Entfernung der obersten Schicht füllt er gemeinsam mit Hubert Nordhaus den Inhalt der Fässer in handliche Fünf-Liter-Eimer, die ab heute angeboten werden – so lange der Vorrat eben reicht.

Immer noch schmackhaft: Manfred Schöler (l.) und Hubert Nordhaus füllen das Sauerkraut ab, das heute verkauft wird.
Copyright: Michael Kupper
Derweil kehrt Heinz Jaeger mit einer gut angefeuchteten „Bäckerfahne“ die letzte Asche aus dem Holzbackofen im Backes auf dem Museumsgelände. „Ich habe den Ofen bereits am Mittwoch angeheizt“, erklärt er. Auch den ganzen Donnerstag habe das Feuer im Backraum gebrannt. Nun schiebt er eine ganze Ladung Steinofenbrote hinein. Unterstützung bekommt der Heimatverein von befreundeten Holzofenbäckern im sauerländischen Iseringhausen und Würdinghausen (Kreis Olpe).
Im Angebot sind darüber hinaus drei verschiedene Stuten – Butter, Marzipan-Mandel und Rosinen –, Kartoffel-Dinkel-Brot, ein drei Kilogramm schweres Braugerstenbrot und Rheinisches Schwarzbrot. Letzteres gibt es sowohl aus der Kastenform als auch freigeschoben.
Wer nicht warten will, bis er das Brot zu Hause aufschneidet, kann es im alten Kuhstall, der heutigen guten Stube des Museums, auch scheibenweise mit herzhaftem Schmalz genießen. Dort gibt es um die Mittagszeit weitere Spezialitäten: Eingelegte Heringsfilets nach „Museums-Art“ mit Pellkartoffeln und „Museumswurst“ mit Bratkartoffeln. Die Wurst gibt es auch draußen in der Remise vom Grill mit Pflaumensenf und frischen Salzbrötchen direkt aus dem Backes.
Abgerundet wird das Brotbackfest mit einem kleinen Markt und Zutaten für eine appetitliche Brotzeit.
Das Fest beginnt sowohl heute als auch morgen um 11 Uhr. Parkplätze gibt es in ausreichender Zahl am Ortseingang und in der Ortsmitte.