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FußballSinan Karweina wechselt von Austria Klagenfurt zum FC Luzern

Lesezeit 5 Minuten
Im Trikot des FC Luzern blickt Sinan Karweina in die Kamera.

Mit dem FC Luzern startet Sinan Karweina am 21. Juli gegen Servette Genf in der Schweizer Super League.

Der Eckenhagener Fußballer schlug auch Angebote aus der Bundesliga aus.

Dass Sinan Karweina seinen auslaufenden Vertrag beim österreichischen Bundesligisten Austria Klagenfurt nicht verlängern würde, war bereits vorzeitig klar. Nun steht auch fest, für welchen Club der Fußballer aus Reichshof-Eckenhagen in der kommenden Saison auf Torejagd gehen wird: Den 25-Jährigen zieht es in die Schweiz zum FC Luzern.

Hinter Sinan Karweina liegen spannende Wochen. Nach einer größtenteils starken Saison in Österreichs höchster Spielklasse mit 27 Einsätzen, zehn Toren und sieben Vorlagen, klopften mehrere Vereine an, die Interesse an einer Verpflichtung des quirligen Stürmers hatten – darunter auch aus Deutschlands höchsten Spielklassen.

Der FC Luzern überzeugte Sinan Karweina auf ganzer Linie

Doch Karweina entschied sich gegen die Angebote aus der Heimat und stattdessen für einen Wechsel nach Luzern in die Schweizer Super League. „Der Verein hat mich total überzeugt, für mich stimmt einfach das Gesamtpaket und die sportliche Perspektive passt super zu meiner Entwicklung und zu dem, was ich mir als nächste Schritte vorstelle“, erklärt der 25-Jährige, der sich in der vergangenen Woche vor Ort einen Eindruck verschaffte und zudem persönliche Gespräche mit Trainer und Sportdirektor führte.

„Es passt einfach. Für mich ist wichtig, dass ich eine Umgebung habe, in der ich mich wohl fühle, in der ich gebraucht werde und spüre: Hier kann ich mich weiterentwickeln. Das war für mich letztlich entscheidend“, sagt Karweina. Auch mit Trainer Mario Frick stimmte im Austausch die Chemie. „Der Trainer hat mir den Weg aufgezeigt und gesagt, wie er mit mir plant und welche Rolle ich einnehmen soll. Das kommt mir sehr entgegen, wenngleich mir bewusst ist, dass ich im Training überzeugen muss und die Voraussetzungen schaffen muss, damit ich auch in Luzern zu einem wichtigen Teil der Mannschaft werde“, sagt Karweina.

In der Schweizer Super League an die Erfolge in Klagenfurt anknüpfen

In Luzern möchte der Eckenhagener an die vergangene Spielzeit mit Austria Klagenfurt anknüpfen, die er als beste Saison seiner Karriere bezeichnet. „Das hatte sich schon in der Vorbereitung angedeutet, im Training war ich im Flow und habe diesen Schwung mit in die Saison genommen. Es lief alles wie am Schnürchen“, blickt Karweina zurück, der im ersten Spiel sein erstes Tor schoss und zwischenzeitlich Top-Scorer der Liga war.

Erst eine Verletzung in der Rückrunde brachte ihn aus dem Tritt, Karweina fiel drei Wochen aus und brauchte einige Spiele, um wieder auf das Niveau zu kommen, mit dem er sich vor der unfreiwilligen Auszeit in den Fokus spielte. Tore und Vorlagen kamen zwar keine mehr hinzu, dennoch wählten ihn die Fans von Austria Klagenfurt zum Spieler der Saison – und hätten ihn zu gerne weiterhin im Trikot der Violetten gesehen. „Diese Wertschätzung zu spüren, hat mich schon sehr glücklich gemacht.“

Doch Karweina entschied sich für die nächste Station in der Schweiz. So heißt es künftig „Grüezi“ statt „Grüß Gott“. „Für mich fühlt sich der Schritt richtig an. Die Liga in der Schweiz ist extrem ausgeglichen und hat auch in der Breite ein sehr hohes Niveau. Dazu hat mich der Verein überzeugt: der Trainer, eine junge und hungrige Mannschaft, hervorragende Trainingsbedingungen und eine Stadt, in der der Club gelebt wird“, berichtet der 25-Jährige und fügt an: „Von den Voraussetzungen her gibt es alles, was ich brauche.“

Das Ligensystem in der Schweiz ist vergleichbar mit dem in Österreich. Es gibt zwölf Mannschaften, gegen die man in der Hauptrunde jeweils dreimal antritt, anschließend spielen die besten sechs Teams in der Championship-Runde jeweils einmal gegeneinander, die andere Hälfte ebenso in der Relegations-Runde. Luzern beendete die vergangene Saison auf Rang sieben. Los geht's am 21. Juli gegen Servette Genf. „Die Young Boys Bern sind das Maß aller Dinge, doch dahinter ist alles offen. Für uns ist wahrscheinlich alles möglich zwischen Platz zwei und acht – auch wenn wir intern noch nicht über konkrete Ziele gesprochen haben“, sagt Karweina. Fest steht: Mit seinen Toren und Vorlagen möchte der Stürmer aus Oberberg künftig auch in der Schweiz für Aufsehen so


Zur Person

Sinan Karweina (25) begann mit dem Fußballspielen beim TuS Reichshof, wechselte zum FV Wiehl und überzeugte mit seinem Talent die Scouts des 1. FC Köln. Nach vier Jahren am Geißbockheim bei der U17 und U19 zog der Fußballer aus Reichshof-Eckenhagen in die 3. Liga zu den Sportfreunden Lotte. Nach überzeugender Premieren-Saison mit 24 Einsätzen und drei Toren wechselte Karweina für zwei Jahre zum MSV Duisburg. Verletzungen und stärkere Konkurrenz sorgten dafür, dass Karweina beim Traditionsclub deutlich weniger Einsatzzeit sammelte. Während die Duisburger in der ersten Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur knapp verpasst hatten, erlebte Karweina in der folgenden Spielzeit das Gegenteil: Abstiegskampf.

Die Turbulenzen setzten sich auch bei seinem Wechsel zu Liga-Konkurrent Türkgücü München mit hektischem Umfeld, mehreren Trainerwechseln und sportlichen Misserfolgen fort. Als sich Karweina in der Rückrunde einen Stammplatz erkämpft hatte, meldete der Verein Insolvenz an und zog sich vom Spielbetrieb zurück. Nach vier Jahren in der 3. Liga wagte Sinan Karweina im Sommer 2022 den Sprung ins Ausland zu Austria Klagenfurt. Nach zwei Jahren in Österreich geht das Abenteuer in der Schweiz weiter beim FC Luzern, bei dem er einen Zwei-Jahres -Vertrag unterschrieb.