Eine Filiale der Zukunft soll laut Aldi in der Reichshofer Ortschaft entstehen. Und bis zur Eröffnung dauert es gar nicht mehr so lange.
Discounter baut PrototypIm neuen Aldi in Reichshof stecken 110 Tonnen Holz
Der ambitionierte Zeitplan, der eine Eröffnung in diesem Monat vorsah (wir berichteten), bedurfte irgendwann einer Korrektur. Aber an dem Ziel, in Reichshof-Wildbergerhütte einen ganz besonderen Markt zu bauen, nämlich einen in Holzrahmenbauweise, daran hält Aldi Süd fest: Am Falkenweg auf dem ehemaligen Tennisgelände wächst er langsam. 1540 Quadratmeter wird der Bau groß sein, gut die Hälfte dient als Verkaufsfläche.
Kostengünstiger als herkömmliche Bauweise
Die Betonbodenplatte ist gegossen, jetzt wird die hölzerne Tragkonstruktion errichtet, erste Wände stehen auch schon. In rund zwei Wochen soll der Holzrahmen fertig sein, dann kommen Gerüstbauer und Dachdecker, sagt Harald Peters, Leiter Filialentwicklung bei Aldi Süd. Weihnachten könnte schon die Fassade samt Fensterfront stehen. Die Eröffnung ist für nächsten April geplant. Dann, so hofft Peters, soll auch die Abbiegesituation von der Straße „In der Heide“ neu geregelt sein, samt Linksabbiegerspur.
Parallel zur Holzbaufiliale in Wildbergerhütte baut der Discounter dasselbe Modell in Duisburg. Von Vorzeigemodellen möchte Tobias Neuhaus von der Aldi Süd Immobilienverwaltungs GmbH aber ausdrücklich nicht sprechen. Vielmehr teste Aldi Süd schon seit Jahren, unter welchen Bedingungen Holz als Baumaterial ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig sei. Der jetzt in Wildbergerhütte errichtete Prototyp sei je nach Materialverfügbarkeit kostengünstiger als herkömmliche Bauweise zu errichten.
Eine Blaupause für alle neuen Aldi-Süd-Filialen
Deshalb könnte es sein, dass die Bauweise des neuen Discountmarkt in Wildbergerhütte als Blaupause für alle neuen Aldi-Süd-Filialen dient, unabhängig von deren Größe.
Viel drehe sich um Effizienz, „das steckt in unserer DNA“, erklärt Harald Peters, der den Bau etwa als sehr energieeffizient beschreibt. Neuhaus spricht gar von einem weiteren „Meilenstein bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks“. Beheizt und klimatisiert werde die Filiale mit moderner Wärmepumpentechnologie. Mehr Energie als in herkömmlichen Filialen werde nicht benötigt. Zudem erlaube die Statik die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach (175b kWp), deren Strom durchschnittlich zu 80 Prozent für den Eigenbedarf verwendet wird. Auch die Lebensdauer soll ähnlich sein. Tragkonstruktion, Wände, Dämmstoffe, Werkstoffplatten: Insgesamt würden 110 Tonnen Werkstoff aus Holz verbaut, das zu 90 Prozent aus Deutschland und zu zehn Prozent aus Schweden komme.
Von außen wird den Kundinnen und Kunden übrigens nicht auffallen, dass sie vor einer Filiale aus Holz stehen, sagt Peters. Innen wird schon eher mehr Holz sichtbar sein, vor allem beim Blick nach oben Richtung Decke, erklärt Dennis Erkelenz von der Aldi Süd Immobilienverwaltungs GmbH.
76 Parkplätze sollen vor der nord-östlichsten aller Aldi-Süd-Filialen, eine Schnelllade-Station mit zwei Ladepunkten ist dort ebenfalls geplant.