Seit 125 Jahren besteht der Löschzug Eckenhagen-Hespert der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof. Ein guter Grund, zurückzublicken.
Freiwillige Feuerwehr ReichshofLöschzug Eckenhagen-Hespert feiert seinen 125. Geburtstag
Ein Kommers war Auftakt zu den Feiern, mit denen der Löschzug Eckenhagen-Hespert jetzt sein 125-jähriges Bestehen begeht. „Man muss all denen danken, die sich für die Sicherheit und das Gemeinwohl in der Gesellschaft einsetzen – für mich sind sie alle Heldinnen und Helden“, sagte Bundestagsmitglied Dr. Carsten Brodesser in seinem Grußwort im Festzelt am Rodener Platz. Als Geschenk übergab er Einheitsführer Georg Neumann einen Gutschein für eine etwa zehnköpfige Delegation für eine viertägige Reise nach Berlin in den Bundestag.
„Seit 125 Jahren sind Sie ganz selbstverständlich da, wenn man Sie ruft“, ergänzte Brodessers CDU-Kollege aus dem Landtag Bodo Löttgen. Doch so selbstverständlich sei das nicht: „Dahinter steckt viel persönlicher Einsatz und ein unglaubliches Fachwissen.“ Für den Kreis erinnerte Vize-Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke daran, dass eigentlich zwei Jubiläen gefeiert werden, denn vor 25 Jahren taten sich die Einheiten Eckenhagen und Hespert zum größten Löschzug der Gemeinde Reichshof zusammen, eine Herausforderung für die Kameradschaft: „Um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass sich einer auf den anderen verlassen kann.“
Bürgermeister Rüdiger Gennies dankt den Kameradinnen und Kameraden
Bürgermeister Rüdiger Gennies betonte, dass die Mannschaft an allen Gefahrenpunkten unverzüglich zur Stelle sei. Doch wo früher „nur“ Brände gelöscht werden mussten, habe sich das Spektrum der Aufgaben um vielfältige Hilfeleistungen und den Katastrophenschutz erweitert. Rathauschef Gennies hob hervor, dass zudem eine gute Kinder- und Jugendarbeit geleistet werde.
Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg führte aus, dass 1898, im Gründungsjahr der Feuerwehr, einiges los gewesen sei. Neben der Ermordung von Kaiserin Sissi sei das Unternehmen RWE gegründet und das Lied „O sole mio“ komponiert worden. Doch sei das nicht so ausschlaggebend für Eckenhagen gewesen wie die finanzielle Unterstützung des Staates bei der Gründung der Wehr.
Früher wurde bei der Feuerwehr mit Eimerketten gelöscht
Mathias Schneider, stellvertretender Kreisbrandmeister, erläuterte, dass eine Organisation der Brandbekämpfung aber auch dringend notwendig gewesen sei. Damals habe es an Technik gefehlt und es sei mit Eimerketten gelöscht worden. Einen Sprung in der Entwicklung habe es in den 1950er und 60er Jahren mit der Einführung der Tanklöschfahrzeuge gegeben.
Auch Gemeindebrandmeister Sascha Frede reiste in der Zeit zurück: „Die 14 Gründungsmitglieder haben ohne Schutzausrüstung und Löschfahrzeug in die Hände gespuckt – ein großes Gut wurde geboren.“ Bis heute sei die Gruppe auf knapp 100 Mitglieder gewachsen. Löschzugführer Neumann bedauerte, dass kaum Dokumente von damals erhalten seien. Er schilderte, dass der Rote Hahn (Feuerschäden am Haus) eine große Gefahr gewesen sei, „Brandbekämpfung war damals Nachbarschaftshilfe“.
Nach zahlreichen Beförderungen und Ehrungen übergaben die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr Hefebrezeln mit Geburtstagskerzen drauf. Anschließend setzte sich die Festgesellschaft, begleitet von einem Fackelzug der Löschgruppe Mittelagger, in Richtung Bauernhofmuseum in Bewegung, dort spielte der Drolshagener Musikzug Frenkhausen, zum Großen Zapfenstreich auf. An Fronleichnam gab es einen Familientag mit Schaueinsätzen und Kurzweil für die Kinder.
Ehrungen für verdiente Mitglieder des Reichshofer Löschzugs
Für langen, aktiven Dienst erhielten das Ehrenzeichen: Uwe Köster (50 Jahre, Gold mit Goldkranz); Jörg und Sascha Valperz (35 Jahre, Gold); Christopher Klinkenberg, Stefan Köllenbach, Carsten Marx und Norbert Zander (25 Jahre, Silber).
Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden nun zudem ausgezeichnet: Karl-Heinz Fischbach (60 Jahre); Werner Klein und Uwe Köster (50); Werner Valperz (40); Sven Brochhagen, Heiko Groß und Florian Jungjohann (10).